Krieschow (Kśišov)

Landkreis Spree-Neiße

Dorfkirche Krieschow mit doppelter Patronatsloge auf der Nordseite des Schiffs
Dorfkirche Krieschow mit doppelter Patronatsloge auf der Nordseite des Schiffs

Erstmals erwähnt wird Krissow im Jahr 1315. 1443 erscheint das Dorf in der Schreibweise Crischaw auf einer Urkunde. Der Name leitet sich aus dem Slawischen ab und bezeichnet die Siedlung eines Mannes Krisch – möglicherweise der Gründer.
Krieschows Kirche, ein Backsteinbau, besteht aus eingezogenem Westturm und großem Schiff mit geradem Ostabschluss. Beide Bauglieder ruhen auf einem nicht überall sichtbaren Feldsteinsockel. Im Norden trifft man auf einen zweistöckigen verputzten Logenanbau. Ein kleinerer ebenfalls verputzter Anbau liegt auf der Ostseite.

Die Schallöffnungen des Turms sind korbbogig, scheinen aber später verändert. Auf Nord- und Südseite findet sich darunter je eine eher stumpfspitzbogige Blende. Das Turmuntergeschoss verziert ein aus schwarz glasierten Ziegeln gebildetes Rautenmuster.
Unterhalb des Simses verläuft am Schiff ein Maßwerkfries mit verschiedenen Friesarten. Sämtliche Fenster wurden stich- und korbbogig vergrößert. Die trifft auch auf die Öffnungen der Dreifenstergruppe im Osten zu. Hier wurde das Mittelfenster zugesetzt. Spuren der älteren, sicher spitzbogigen, Fenster fehlen.
Im Westen erfolgt der Zugang durch ein teilweise modern ausgebessertes dreistufiges Spitzbogenportal. Eine Spitzbogenpforte auf der Südseite des Turms wurde zum Fenster umgebaut. Ein Spitzbogenportal auf der Nordseite wird durch den dortigen Logenanbau verborgen.
Erwähnenswert ist noch das stichbogige Friedhofsportal mit aufgesetzten Blenden aus Backstein vom Beginn des 16. Jahrhunderts.
In Anlehnung an städtische Vorbilder entstand Krieschows Kirche wohl erst im späteren 15. Jahrhundert. Der Turm ist noch etwas jünger. Entscheidende Umbauten erfolgten im 17. Jahrhundert. Da erhöhte man das Schiff, fügte die Patronatsloge im Norden an, ersetzte den Ostgiebel durch das heutige Walmdach und vergrößerte sämtliche Fenster. Der achteckige Spitzhelm des Turms stammt aus dem 19. Jahrhundert.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

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