Landkreis Uckermark
Die Markgrafen Johann II., Otto IV. und Konrad übereignen 1271 dem Zisterzienserinnenkloster Boitzenburg das Patronat über die Kirche in Crewitz. Nach dem Landbuch Kaiser Karl IV. sind um 1375 von den 56 Hufen des Dorfes nur noch 10 besetzt. Und auch diese letzten bearbeiteten Ackerflächen fallen wüst und gehen später an die von Arnim-Boitzenburg. 1443 verschenken die Herren des Ortes 11 Hufen an das Kloster. 1528 gehören 2/3 des Landes dem Schloss und 1/3 den Nonnen. Krewitz ist jetzt lediglich ein Vorwerk Boitzenburgs, seine Bewohner dorthin eingepfarrt. Sehr gut illustriert dieses Beispiel die Auswirkungen der im 14. Jahrhundert einsetzenden spätmittelalterlichen Wüstungsphase, bei der eine ganze Reihe von Dörfern von der Landkarte verschwanden.
Und für diese Entwicklung stehen auch die Reste der einstigen Krewitzer Dorfkirche. Diese befinden sich, kommt man von Boitzenburg, zur Rechten der Straße kurz vor dem heutigen Dorf. Es ist eine mitten in den Feldern gelegene größere Baum- und Buschgruppe, in der sich die alten Feldsteinmauern verbergen. Leicht erhöht gelegen, verblieben überirdisch nur der südliche Teil des vielleicht leicht überschiffsbreiten Querturms. Noch gut 3 Meter ragen sie in die Höhe. Als Trümmerlinie zeichnet sich noch die Ostwand ab, so dass auch die früheren Abmessungen des Gotteshauses erkennbar sind. Die einst wohl sauber bearbeiteten und für die Kirchenbauten des 13. Jahrhunderts in der Uckermark so typischen Außenquader sind verschwunden und fanden sicher anderenorts ihren Platz.
Erkennbar auf der Westseite des Turmrests ist noch knapp über dem Boden eine sauber ausgerichtete Quaderreihe. Hier könnte es sich um den Sockel handeln, auch dieser ein Merkmal Uckermärkischen Kirchenbaus.
nach:
Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 4.1. Kreis Teltow. 1941.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.