Kreblitz

Landkreis Dahme-Spreewald

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Indirekt taucht das Dorf erstmals 1228 durch die Erwähnung eines Wasmundus de Crawelitz in den schriftlichen Quellen auf. 1417 erscheint es dann direkt. Am 16. Mai diesen Jahres belehnte Landvogt Hans von Polenz den Luckauer Bürger Moller mit der Gerichtsbarkeit in Krewelitzcz. Der Name lässt sich aus dem Slawischen ableiten und bezeichnet eine Siedlung, in der die Leute eines Krawel wohnen.

Die Krewelitzer Kirche ist ein Rechtecksaal mit eingezogenem quadratischem Westturm, den ein Pyramidendach krönt. Beide Bauglieder wurden aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet. Dabei kam besonders viel kleinteiliges Material untermischt mit Backsteinbruch und Raseneisenerz zum Einsatz. Besonders Letzteres ist für den ländlichen Kirchenbau im Süden Brandenburgs typisch und hier gerade am Turm reichlich vertreten. Hervorzuheben ist die Gestaltung des Glockengeschosses. Bei diesem verwendete man, wie auch bei den Gewänden der Öffnungen Backstein. Die mehrfach gestuften Schallöffnungen werden dort von großen Spitzbogenblenden gerahmt.

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Grundriss-blau     ursprüngliche Bausubstanz
Grundriss-gelb     spätere Veränderungen

Grundriss Dorfkirche Kreblitz
Umzeichnung nach Kunstdenkmäler 1917, Abb. 243

Während die Nordseite fensterlos ist, wurden die Fenster im Süden neuzeitlich vergrößert. Gleiches geschah mit den Öffnungen der Dreifenstergruppe im Osten. Allerdings sind die spitzbogigen Backsteinabschlüsse der Originale noch erkennbar. Im Westen trifft man auf ein zweistufiges Backsteinportal. Die gedrungene Form seines Abschlusses könnte noch ins späte Mittelalter verweisen. Eindeutig mittelalterlich dagegen ist das ebenfalls zweistufige Gemeindeportal im Süden. Seine eisernen Beschläge scheinen alt zu sein. Auffällig sind die Schälchen auf der linken Seite. Man nimmt an, dass die Gläubigen hier durch Bohren Backsteinstaub gewannen, dem sie eine heilende oder schützende Wirkung zuschrieben.
Ausgehend von der Qualität des Mauerwerks dürfte das Schiff in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts entstanden sein, der Turm etwas später. Die Innenausstattung stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert. 1992 wurde die Kirche restauriert.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 5.1. Kreis Luckau. 1917.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …