Kolkwitz

Landkreis Spree-Neiße

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1346 wird Kolchewitz als dem Erzpriesterstuhl Cottbus unterstehend erstmals erwähnt. Aus dem Jahr 1350 erfahren wir, dass sich der Kolkewitzer Pfarrer im Bann befand. Der Name des Dorfs lässt sich aus dem Slawischen ableiten. Er bezeichnet einen Ort, an dem die Leute eines Kolk ansässig sind.

Der schon fast städtisch wirkende Backsteinbau ist heute ein Rechtecksaal mit polygonaler Apsis, einem Sakristeianbau im Nordosten sowie Eingangshallen im Westen und Süden. Ein hölzerner Glockenturm findet sich separat südlich der Kirche. Ursprünglich handelte es sich um einen einfachen Rechtecksaal mit sicher geradem Ostschluss. Erst bei einem Umbau im Jahr 1876 wurden im Osten ein zusätzliches Joch, der Mehrseitenschluss, die Sakristei und die Eingangshalle auf der Westseite angefügt. Interessant ist, dass die mittelalterlichen Strebepfeiler der damaligen Ostecken stehen gelassen wurden. Sie zeigen sowohl das auch sonst am Bau zu findende Rautenmuster aus glasierten Ziegeln wie auch mehrere Reihen Gerüstlöcher. Der mittelalterliche Bau ruht auf einem vortretenden Sockel aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk mit Backsteinschräge. Über dem erwähnten Rautenmuster verläuft unter dem Gesims ein Putzfries.
Inwiefern die Fenster ihr Erscheinungsbild verändert haben lässt sich auf Grund der Putzfaschen schwer sagen. Es dürfte sich aber mehr oder weniger noch um die Originale handeln. Auf der Nordseite trifft man auf ein zugesetztes Stichbogenportal ungefähr in Saalmitte gelegen. Es dürfte aus barocker Zeit stammen. Ob es einen mittelalterlichen Vorläufer hatte ist nicht klar. Deutlich zeichnen sich darüber die Spuren eines großen Anbaus ab. Möglich, dass sich hier einst eine Patronatsloge befand. Die Zugänge auf der Südseite dagegen sind eindeutig gotisch. Westlich ein zugesetztes Stufenportal mit Formsteingewände und daneben die tonnengewölbte Eingangshalle, ebenfalls mit gestuftem Spitzbogenportal und darüber einem gestaffelten Blendgiebel.
Den Kirchenraum, dessen Ausstattung hauptsächlich aus der Zeit um 1850 stammt, überspannt ein Netzgewölbe, wohl wie die Vorhalle aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Dabei deutet vieles darauf hin, dass dieser Anbau etwas später als der Saal, der in die Mitte des Jahrhunderts zu setzen ist, entstand.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 5.3. Stadt- und Landkreis Cottbus. 1938.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …