Königsberg

Landkreis Ostprignitz-Ruppin

koenigsberg_suedost

Koningsberge taucht 1274 als Personenname auf. 1316 erfahren wir von einem stagnum Konigsberg, ein See mit diesem Namen. Der Ort selbst erscheint erst 1420 als konnigesberghe in den Quellen. Weder gibt es dort einen Berg noch eine Burg oder irgend eine Verbindung zu einem König. So muss es sich beim Namen des Dorfes um eine Übertragung von wo auch immer handeln.
Majestätisch wirkt das Gotteshaus aber auf alle Fälle. Zwar ist es nur ein einfacher Rechtecksaal mit leicht eingezogenem querrechteckigem Westturm, aber die Maße sind für eine Dorfkirche doch eindrucksvoll. Verstärkt wird diese Optik noch durch das Erscheinungsbild der nur wenig veränderten Fenster und Portale. Mit ihrer backsteingefassten breiten Behäbigkeit künden sie vom Ende gotischer Formen. Ein Begriff wie „vulgärer Vorbarock“, wie ihn Franz Bentler (Bentler, o. J., 10) in der Literatur fand, charakterisiert dieses Phänomen nicht einmal allzu ungenau.

Überhaupt zeigt der Bau einige wesentliche Merkmale des ausklingenden Mittelalters. Das Mauerwerk ist zwar immer noch Feldstein, aber völlig unregelmäßig. Die Steine werden, wenn überhaupt, nur noch einmal gespalten und dann vermauert. Überall, bei Gewänden, Zierelementen und den Kanten tritt jetzt Backstein auf. Ziegel sind keine Seltenheit mehr, man scheint sie problemlos zu bekommen. Und was der spröde Feldstein nicht zuließ, ermöglicht jetzt der Backstein. Sowohl die Turmgiebel als auch der Ostabschluss zeigen reichen Blendschmuck. In 3 Zonen reihen sich Rundbogenblenden im Ostgiebel übereinander. Ähnlich am Turm, wo noch die backsteingefassten Schallöffnungen und Kreisblenden hinzutreten.
Das Kircheninnere wurde in den Jahren 1960-63 einheitlich gestaltet. Aus der Spätrenaissance, ca. um 1631, stammt der dreigeschossige hölzerne Altaraufbau. Um 1520 wird ein seitlicher Schnitzaltar datiert und dürfte damit zur Erstausstattung gehören.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.2. Ostprignitz. 1907.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …