Knippelsdorf

Landkreis Elbe-Elster

Dorfkirche Knippelsdorf: Die Südseite
Dorfkirche Knippelsdorf: Die Südseite

1346 wird der Ort als Knoppelsdorf erstmalig erwähnt. Namensgebend war ein Mann mit dem aus dem Mittelniederdeutschen stammenden Zunamen Knoppel. Dies kann Schwertknauf bedeuten oder auch Knospe, Knorre und Knoten.
Knippelsdorfs Kirche ist ein einfacher Rechtecksaal mit im Westen angefügtem neuzeitlichem Turm. Dieser besteht im unterem Bereich aus Backstein. Darüber erhebt sich ein verschiefertes achteckiges Glockengeschoss, bekrönt von einem Spitzhelm.

Der Saal, steinsichtig verputzt, zeigt unregelmäßiges Feldsteinmauerwerk mit einem hohen Anteil an Raseneisenstein. An vielen Stellen haben sich auf dem Putz Fugenritzungen erhalten. Sämtliche seitlichen Fenster wurden rundbogig vergrößert. Die beiden äußeren Öffnungen der früheren Dreifenstergruppe im Osten wurden stichbogig erweitert. Zwischen diesen ist noch der Umriss der vermauerten schlanken und hohen Mittellanzette erkennbar. Von den ursprünglichen Zugängen hat sich auf der Südseite noch die zweistufige Priesterpforte mit ihrer alten Holztür und ebenso alten schmiedeeisernen Beschlägen erhalten. Soweit erkennbar wurde für ihr Gewände Raseneisenstein verwendet.
Stammt die Innenausstattung hauptsächlich aus dem 19. Jahrhundert, so ist doch auf zwei spätgotische Schnitzfiguren, wohl der hll. Barbara und Katharina, datiert um 1430/40, hinzuweisen. Diese sind heute Bestandteil der Altarretabel aus der 2. Hälfte. des 17. Jahrhunderts.
Ausgehend vom unregelmäßigen Mauerwerk dürfte das Gotteshaus kaum vor dem 14. Jahrhundert entstanden sein. Die Vergrößerung der Fenster scheint im Zeitalter des Barock durchgeführt worden zu sein. Im Jahr 1846 wurde der heutige Turm angefügt.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …