Kliestow

Frankfurt/Oder

Dorfkirche Kliestow von Südwesten: Turmgiebel aus der Spätrenaissance
Dorfkirche Kliestow von Südwesten: Turmgiebel aus der Spätrenaissance

Cliestow erscheint 1320 erstmals in den schriftlichen Quellen. Der Name leitet sich vom früher östlich des Dorfes gelegenen, verlandeten Kliestsee her.
Die Kirche besteht aus Rechtecksaal und quadratischem eingezogenem Westturm. Dieser ist vollständig verputzt. Über jedem der vier Turmseiten erheben sich Volutengiebel der Spätrenaissance.
Das Schiff, ruhend auf einem Felsteinsockel aus kleinteiligem Material, wurde aus regelmäßigen Felsteinquadern errichtet. Diese tragen einen steinsichtigen Verputzt mit Fugenritzungen.

Im Süden erfolgt der Zugang über ein mittig liegendes gestuftes Portal mit profilierten Kämpferkapitellen. Die zwei oberhalb des Portals liegenden schmalen spitzbogigen Fenstern könnten ihre ursprüngliche Form genau so bewahrt haben wie die Lanzetten der Dreifenstergruppe im Osten. Auf der Nordseite wurden sämtliche Fenster verändert und wohl ein ehemaliges Portal zum niedrig liegenden Fenster umgebaut. Ein weiteres Portal findet sich auf der Westseite des Turms. Hier befand sich eine wohl früher stichbogige Pforte in einer Spitzbogenblende.
Ausgehend von der Form der noch im ursprünglichen Zustand erhaltenen Fenster und Portale wie auch der Mauerwerksqualität dürfte das Schiff schon in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts oder zu Beginn des 14. Jahrhunderts entstanden sein. Der heutige Turm folgte im späten Mittelalter. Unter seinem Verputzt verbirgt sich das unregelmäßige Feldsteinmauerwerk dieser Zeit. Noch später, um 1580, wurde das Glockengeschoss mit seinen Renaissancegiebeln errichtet.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …