Kleinziethen

Landkreis Dahme-Spreewald

Erstmals erscheint der Ort als Parva Cziten 1375 im Landbuch. Da verfügt er über 42 Hufen, von denen 3 zur Pfarre und eine zur Kirche gehören. Es gibt ferner 10 Kossätenstellen und einen Krug.
Von der Kirche scheinen heute nur noch ein Foto und der Grundriss aus der unten aufgeführten Quelle von 1941 zu existieren. Danach handelte es sich bei ihr um einen schlichten Apsisaal, ähnlich vielleicht dem von Thyrow. Das Gebäude war, so weit sich das beurteilen lässt, aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet. Die hoch angeordneten seitlichen Rundbogenfenster scheinen im Laufe der Zeit kaum verändert worden zu sein, sieht man von Ausbesserungen in Backstein ab. Auf der Südseite befand sich das Gemeindeportal, eine Rundbogenpforte mit Feldsteingewände. Ein ähnlicher Zugang auf der Nordseite, sicher die Priesterpforte, war vermauert.

Grundriss und vor allem die akkurate Ausführung des Mauerwerks deuten auf eine Errichtung schon in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. 1662 wurde, laut Eintrag im Kirchenbuch ein baufälliger Dachturm abgerissen.
Einschneidende Veränderungen brachte das Jahr 1806 als die Kirche profaniert und zum Kornspeicher umgebaut wurde. Dabei zog man eine Zwischendecke ein, setzte vielleicht auch, bis auf eins, die Fenster von Nordseite und Apsis zu. Von diesen Umbauten könnten auch die niedrigen Stichbogenfenster auf der Südseite stammen.
1945 brannte im Zug der Kämpfe um Berlin das Bauwerk aus und existierte wohl noch zu Beginn der 60er Jahre als Ruine. Irgendwann danach muss es abgerissen worden sein. Gegenwärtig scheint sich nicht einmal mehr sein genauer Standort ermitteln zu lassen.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004
Kunstdenkmäler des Kreises Teltow. Berlin 1941

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …