Klein Gottschow

Landkreis Prignitz

Ungewöhnlicher Zugang zum Dachturm: Die Kirche von Südwesten
Ungewöhnlicher Zugang zum Dachturm: Die Kirche von Südwesten

Im Jahr 1345 belehnt Markgraf Ludwig Perleberger Bürger mit Abgaben einer Mühle in slavicalis geszowe (im slawischen Gottschow). 1423 erscheint der Ort dann als wendischen goszkaw, 1684 als Klein Gotzkow.
Die dortige Kirche ist ein kleiner Rechtecksaal. Im Westen ziert sie ein quadratischer Fachwerk-Backstein-Dachturm mit Spitzhelm. Der Zugang zu diesem erfolgt auf ungewöhnliche Weise von der Südseite über eine außen angebrachte Holztreppe. Das Mauerwerk zeigt regelmäßige Lagen einfach gespaltener Feldsteine im Wechsel mit kleinteiligen Zwicklagen. Im Westen und Süden findet sich je ein backsteingefasstes zweistufiges Spitzbogenportal. Stichbogig bzw. korbbogig verändert wurden die seitlichen Fenster und die beiden äußeren der ehemaligen Dreifenstergruppe. Das vermauerte Mittelfenster ist dort noch gut erkennbar.

Im Innern des flach gedeckten Kirchenraumes finden sich 9 mittelalterliche Weihekreuze sowie Reste wohl frühbarocker Rankenmalerei.
Ausgehend von den Portalen und der Mauerwerksqualität dürfte das Bauwerk zu Beginn des 14. Jahrhunderts errichtet worden sein. Der Dachturm wie auch seine Zugangskonstruktion könnte dem 17. Jahrhundert angehören. In dieser Zeit scheint man auch die Fenster erstmals verändert zu haben.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …