Kiekebusch

Landkreis Dahme-Spreewald

Die barocke Herrschaftslaube und der Turm prägen heute das Bild der kleinen Kirche
Die barocke Herrschaftslaube und der Turm prägen heute das Bild der kleinen Kirche

Niemand soll sagen, unsere Vorfahren hätten keinen Sinn für Humor besessen. Ein Beweis für das Gegenteil dürften Ortsnamen wie Kiekebusch sein. Dieser bezeichnet scherzhaft ein Dorf, dessen Bewohner in den Busch, bzw. Laubwald schauen, also sich am Waldesrand angesiedelt haben. Schon das Landbuch von 1375 kennt Kikebusch und verzeichnet 42 Hufen, von denen 3 zur Pfarre und 5 dem Lehnschulzen gehören. 7 Kossäten sind ansässig, es gibt einen Krug, die Mühle liegt zu der Zeit wüst.
Das Kiekebuscher Gotteshaus war ursprünglich, der relativ geringen Größe des Dorfes angemessen, ein kleiner Rechtecksaal mit querrechteckigem Westturm. Errichtet wurde das Gebäude aus Lagen regelmäßiger Feldsteinquader. Diese Merkmale erlauben eine Datierung ins 13. oder an den Beginn des 14. Jahrhunderts.

Im Kern ein Bau des 13. oder 14. Jahrhunderts: Die Kirche von Kiekebusch
Im Kern ein Bau des 13. oder 14. Jahrhunderts: Die Kirche von Kiekebusch

In den Jahren 1693/94 wurde dann an der Südseite in fast voller Schiffslänge eine Herrschaftslaube aus unregelmäßigen stark mit Backstein durchsetzten Feldsteinmauerwerk angebaut. Der verputzte Fachwerkturm im Westen folgte 1718. Ihn krönt eine Wetterfahne mit der Aufschrift: „E. L. v. B. 1718“. Zur gleichen Zeit wurden die Fenster vergrößert. Von der ursprünglichen Dreifenstergruppe im Osten ist noch das zugesetzte mittlere Fenster erkennbar.
Im Innern hat das Schiff eine flache Balkendecke und einen Ziegelfußboden. Die Laube öffnet sich mit 3 Korbbögen zum Schiff. Der hölzerne Ädikula-Altar aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts trägt an Stelle des Altarblattes ein spätgotisches Kruzifix aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Die Holzkanzel gehört dem 17. Jahrhundert an.

nach:

Kunstdenkmäler des Kreises Teltow. Berlin 1941
Fischer 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …