Kerkow

Landkreis Uckermark

kerkow_suedost

Schon im Jahr 1236 erscheint ein Gerardus de Kerecowe auf einer Urkunde. Direkt erwähnt aber wird der Ort erst 1348. Da vergibt der Falsche Woldemar dat dorp tho Kerkow und die gantze marcke des dorpes und alle, dat in der marcke lecht.

Es ist ein eindrucksvoller Feldsteinbau des 13. Jahrhunderts, bestehend aus querrechteckigem Westturm, Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss. Außer dem barocken Turmaufsatz, Backstein und verputzt, von 1781 wurde gesamte Bau aus Lagen sorgfältig bearbeiteter Feldsteinquader errichtet. Repräsentativ wirkt das zweistufige Spitzbogenportal mit dem großen Okulus darüber an der Westfront. Weitere Portale finden sich an der Nord- und Südseite. Die Fenster, ursprünglich spitzbogig, wurden allerdings neuzeitlich vergrößert und bekamen neoromanische Rundbögen nebst Putzrahmen mit Bogenritzungen. 1934 beobachtete man an der Südseite des Chors noch Reste von Architekturmalereien – ein verschlungener Rundbogenfries. Über diesen scheint jetzt ein Putzstreifen mit dem gleichen Motiv zu liegen. Von der Dreifenstergruppe im Osten wurden die äußeren Fenster zugesetzt und das Mittlere vergrößert.

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Grundriss-blau     ursprüngliche Bausubstanz
Grundriss-gelb     spätere Veränderungen

Grundriss Dorfkirche Kerkow
Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. III, 3. Kreis Angermünde. 1934

Spitzbogig wie die ursprünglichen Fenster und Portale zeigt sich auch der Triumphbogen zwischen Schiff und Chor im Innern. Der Chor erhielt in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts sein zweijochiges Sterngewölbe. Aus der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts stammt die Sakramentsnische an der Ostwand mit ihrer, wie der gesamte Innenraum zu Anfang des 20. Jahrhunderts, restaurierten Rahmung. Bemerkenswert ist noch der dreigeschossige Altaraufsatz mit seinem Figurenreichtum – ein Werk aus dem Jahr 1596. Sonst gehen Ausstattung und Gestaltung auf das 18. Jahrhundert zurück.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. III, 3. Kreis Angermünde. 1934.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …