Kemnitz (Prignitz)

Landkreis Prignitz

Ein einfacher Rechtecksaal des 14. Jahrhunderts: Die Kemnitzer Dorfkirche von Süden
Ein einfacher Rechtecksaal des 14. Jahrhunderts: Die Kemnitzer Dorfkirche von Süden

Erstmals erwähnt wird Kemenitz 1320. Der Name stammt von der Kemnitz, einem linken Nebenfließ der Dömnitz, die heute Bäk genannt wird.
Die Kemnitzer Kirche ist ein einfacher Rechtecksaal, errichtet aus einfach gespaltenen in noch erkennbaren Lagen gesetzten Feldsteinen. Im Westen erhebt sich ein quadratischer verschieferter Dachturm mit von einer kleinen Schweifhaube gekröntem Pyramidendach. Dessen Westwand besteht zu Teilen aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk.

Die seitlichen Fenster wurden neuzeitlich vergrößert. Im Südwesten allerdings erhielt sich noch eins der Originale. Mehr oder weniger dürfte dies auch auf die Außenfenster der Dreifenstergruppe im Osten zutreffen. Allerdings scheinen sie, wie besonders Spuren am südlichen Fenster zeigen, ursprünglich weiter nach unten gereicht haben. Das mittlere Fenster wurde wohl schon im späten Mittelalter vergrößert und bekam ein Backsteingewände von dem noch Reste des Rundstabs an beiden Seiten zeugen.
Bemerkenswert sind die Portale im Süden und Westen des Gotteshauses. Während beim Südportal nur der Abschluss in Backstein ausgeführt wurde, hat das im Westen ein vollständiges abgestuftes Ziegelgewände. Bei beiden tritt noch ein Begleitbogen und wie beim Mittelfenster der Dreifenstergruppe Rundstab auf.
Nach der Mauerwerksausführung gehört das Bauwerk wohl in die Mitte oder 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Noch im späten Mittelalter wurden dann wohl einige Veränderungen an Fenstern und besonders Portalen vorgenommen. Weitere Umbauten brachte dann der Barock aus dessen Zeit wohl der heutige Turm stammt. Gleichzeitig oder später dürften dann auch die seitlichen Fenster vergrößert worden sein.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

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