Katerbow

Landkreis Ostprignitz-Ruppin

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Im Jahr 1358 wird das Dorf schon in heutiger Schreibweise als Katerbowe erwähnt. Zwei Möglichkeiten bieten sich für die Deutung des aus dem Slawischen kommenden Namens. Entweder bezieht er sich auf dort wachsende Faulbäume, eine Strauchart, oder geht auf einen Mann namens Kotarb zurück.
Betrachtet man heute die dortige Kirche, so erinnert das Bauwerk in seinen Formen teilweise an Architekturen wie sie gut zu Frank Herberts „Wüstenplaneten” oder dem Fantasyepos „Game of thrones” passen würden. Stutzig allerdings macht der westliche Bereich. Hier stoßen wir auf einen Turmunterbau aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk, wie es für das späte Mittelalter typisch ist. Auf der Nordseite liegt ein kleines Spitzbogenfenster mit Backsteinabschluss. Dessen Ziegel weisen ein deutlich mittelalterliches Format auf. Im Süden ist das spitzbogige Backsteingewände eines früheren Zugangs erhalten. Über dem modernen Westportal wölbt sich ein großer, etwas eckiger Backsteinbogen.

Die Erklärung für diese Beobachtungen ist sehr einfach und findet sich in den „Kunstdenkmälern” des Jahres 1914. Eine zum Katerbow-Artikel gehörende Zeichnung klärt auf. Beim heutigen Untergeschoss des Turms handelt es sich um den Chor der ursprünglichen, 1786 abgebrannten Feldsteinkirche. Damit ist der große Ziegelbogen im Westen der sich früher zum Schiff öffnende Triumphbogen, der vermauerte Zugang im Süden war die Priesterpforte. Im Osten des Chores errichtete man nach dem Brand einen Fachwerksaal mit Dreiseitenschluss. In den Jahren 1818 und 1855 wurde dieser, so ist es überliefert, restauriert. Die heutige Kirche mit ihren romanisierenden Elementen wie Apsis und Rundbogenfenstern entstand erst 1956.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.3. Kreis Ruppin. 1914.Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …