Kasel-Golzig

Landkreis Dahme Spreewald

Zweistufiges Backsteingewände der Turmpforte auf der Südseite
Zweistufiges Backsteingewände der Turmpforte auf der Südseite

1346 wird Kaselow erstmals erwähnt. Der sich aus dem Slawischen ableitende Name geht entweder auf einen Mann namens Kosel zurück oder bezeichnet einen Ort, an dem es Ziegen gibt. Ebenfalls aus dem Slawischen lässt sich Golzig ableiten, dass 1396 erstmals als Golcz in den Schriftquellen erscheint. Dieser Name verweist auf eine am Wald gelegene Siedlung.
Kasel-Golzigs Kirche besteht aus eingezogenem Westturm und Schiff. Im Südosten trifft man auf eine neuzeitliche Eingangshalle. Turm und Schiff wurden aus unregelmäßigem, stark mit Backsteinbruch und Raseneisenerz durchsetztem Feldsteinmauerwerk errichtet. Das Oberteil des Turms ist leicht eingezogen. Sein Glockengeschoss besteht aus Backstein. Auf allen Seiten finden sich paarige spitzbogige Schallöffnungen. Ein leicht geschwungener hoher Spitzhelm bildet den Abschluss.

Alle Fenster wurden barock vergrößert. Das trifft auch für die Öffnungen der Dreifenstergruppe im Osten zu. Über dieser findet sich im Giebel noch ein kleines Spitzbogenfenster. Ihre ursprüngliche Form bewahrt haben dürften auf der Südseite sowohl die zweistufige Turmpforte als auch das dreistufige Gemeindeportal. Ein weiterer Zugang neben einem ovalen Fenster wird neuzeitlich sein. 2 Tafeln verzeichnen hier die Jahre, in denen Renovierungen bzw. Umbauten stattfanden: 1722 und 1927.
Ausgehend von der erhaltenen Öffnungen und der Mauerwerksqualität kann man wohl von einer Errichtung des Schiffs im späten 14. oder 15. Jahrhundert ausgehen. Der Turm kam als letztes Bauglied, jedoch noch im Mittelalter dazu. Der Anbau im Süden wie auch die Vergrößerung der Fenster dürften 1722 erfolgt sein. Aus dieser Zeit, dem 18. Jahrhundert, stammt auch die Innenausstattung. Eine Renovierung des Kirchenraums fand 1970 statt.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 5.1. Kreis Luckau. 1917.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …