Jetsch

Landkreis Dahme-Spreewald

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Jetsch wird 1358 erstmals erwähnt. In einer Urkunde aus dem Jahr 1411 bestätigt König Wenzel dem Luckauer Kreuzspital Zinsen aus Jezsch. Die Bedeutung des aus dem Slawischen stammenden Namens lässt sich nicht mehr ermitteln.
Die Kirche ist ein einfacher, neuzeitlich in Backstein nach Westen verlängerter, Rechtecksaal. Ihre mittelalterlichen Mauern bestehen aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk. Auch der in der Gegend oft verwendete Raseneisenstein kam zum Einsatz. Dabei wurden ganze Partien der Mauer – man sieht es besonders auf der Südseite – mit diesem Materials errichtet. Im Westen schmückt den Bau ein verbretterter barocker Dachturm mit oktogonalem Oberteil und Schweifhaube.

Alle Öffnungen wurden mehr oder weniger verändert. Leider auch das repräsentative vierstufige Portal auf der Nordseite, dessen ursprünglicher Abschluss von einem neuzeitlichen Fenster geschnitten wird und so verloren ist. An seinem rechten Gewände finden sich ein Reihe von Schälchen. Auf dieses Phänomen trifft man an zahlreichen mittelalterlichen Gotteshäusern. Es wird angenommen, dass die Gläubigen dem durch Bohren gewonnenem Staub eine heilende oder schützende Wirkung zuschrieben. Erhalten hat sich, aber ebenfalls umgestaltet, die Dreifenstergruppe im Osten
Ausgehend von der Art des Mauerwerks dürfte der Bau frühestens im späten 14. Jahrhundert, wenn nicht sogar erst im 15. Jahrhundert entstanden sein. Ihren heutigen Dachturm bekam die Kirche 1728, die Westwand wurde 1890 erneuert.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 5.1. Kreis Luckau. 1917.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …