Landkreis Märkisch-Oderland
In fast schon spektakulär geschützter Lage liegt die Kirche von Ihlow inmitten des Friedhofs, auf 3 Seiten von Wasser umgeben. Die Wahl dieses Platzes am Nordende des Winkelangerdorfs wird Gründe gehabt haben. 1320 erscheint ein Tylo de Hylowe in einer Strausberger Urkunde, im Landbuch von 1375 tauchen 4 verschiedene Schreibweisen des heutigen Namens auf: Ilo, Ylo, Ylow, Ilow. Da gehören den von Ihlow, vielleicht Nachkommen des Lokators 25 der 73 Hufen. In der Folge wird ihm fast das gesamte Land gehören.
Die Kirche selbst ist ein typischer Bau des 13. Jahrhunderts. Turm, Schiff, eingezogener Chor und halbrunde Apsis aus regelmäßigen Feldsteinquadern bilden eine Anlage des sogenannten vollständigen Typs. Außer einem Fenster der Apsis wurden alle in späterer Zeit verändert. Auf der Nordseite finden sich in Schiff und Chor je ein vermauertes Rundbogenportal. Vermauert wurde auch der Zugang vom Schiff zum Turm. Letzterer besitzt, wie bei Türmen nicht ungewöhnlich, ein Tonnengewölbe, dass jedoch für einen neuzeitlichen Treppenaufgang teilweise beseitigt wurde. An der Südostecke der östlichen Chorwand befindet sich ein Schachbrettstein.
Leider wurde die Inneneinrichtung 1945 fast vollständig zerstört. Erhalten ist jedoch eine Glocke aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts, die so kurz nach Fertigstellung des Gotteshauses gegossen worden sein muss. Als Verzierung trägt sie 8 Medaillons, darunter 3 Wappen: Einen Adler, einen Stierkopf und ein Schild mit halber Lilie. Der Adler könnte den Askaniern zugeordnet werde, die beiden anderen zwei Stifterfamilien.
Unter späteren Verputzen wurden Fragmente von Wandmalereien, die vielleicht gleichfalls aus der Bauzeit stammen könnten, entdeckt. Dazu gehören Architekturdarstellungen, wohl ein himmlisches Jerusalem, ein Weihekreuz und ein Flötenspieler.
nach:
Friske 2001