Hohenselchow

Landkreis Uckermark

Dorfkirche Hohenselchow von Südosten
Dorfkirche Hohenselchow von Südosten

1314 wird Sillechowe erstmals erwähnt. Der Zusatz „Hohen-„ kam später zur Unterscheidung von gleichnamigen Dörfern in der Neumark und bei Stettin hinzu. Der Name selbst, aus dem Slawischen kommend, bezieht sich wohl auf einen Mann namens Schelich, möglicherweise der Ortsgründer.
Das Hohenselchower Gotteshaus liegt auf dem Dorfanger umgeben vom ehemaligen Friedhof, den wiederum eine Feldsteinmauer umgibt. Sie besteht aus schiffsbreitem, querrechteckigem Westturm, Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Abschluss. Im Süden wurde an den Chor eine neuzeitliche verputzte Eingangshalle aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk angefügt. Turm, Schiff und Chor zeigen sorgfältig bearbeitetes Feldsteinmauerwerk. Alle 3 Bauglieder umzieht, wie häufig in der Uckermark, ein gefaster Sockel.

Die Fenster sowohl an den Seiten wie auch im Osten scheinen kaum verändert. In jedem Fall sind es schmale, hohe Lanzetten. Beide Gemeindeportale im Süden und Norden wurden zu Fenstern umgestaltet. Im Westen erfolgt der Zugang durch ein dreistufiges Spitzbogenportal. Dieses ist wie auch die Portale der Schiffslängsseiten mit einem Begleitbogen ausgestattet. Über dem der Westseite trifft man außerdem auf einen Okulus. Im Osten sieht man deutlich, dass die drei Lanzetten der Dreifenstergruppe einmal etwas weiter nach unten reichten. Auch scheint es, als wäre das Mittelfenster rekonstruiert, nachdem ein dortiger, wohl barocker, Anbau beseitigt wurde. Im Giebel darüber haben sich zwei Reihen feldsteingefasster Blenden erhalten.
Im Innern verbindet Schiff und Turm ein großer Rundbogen.
Ausgehend vom Mauerwerk und der Form der erhaltenen Fenster und Portale dürfte die Kirche ins ausgehende 13. Jahrhundert gehören. Ihr Turmaufsatz stammt aus dem Jahr 1687. Er wurde 1997 restauriert. Ebenfalls im Zeitalter des Barock fügte man die südliche Einganshalle an. Schäden durch Kriegseinwirkungen im Jahr 1945 beseitigte man bis 1963.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …