Hohenbucko

Landkreis Elbe-Elster

Sämtliche Fenster wurden barock verändert und im 20. Jahrhundert eine Sakristei im Osten angefügt
Sämtliche Fenster wurden barock verändert und im 20. Jahrhundert eine Sakristei im Osten angefügt

Erstmals erwähnt wird das Dorf Hoenbockaw im Jahr 1346. Sein in Brandenburg häufig vorkommender Name leitet sich aus dem Slawischen ab und bezeichnet einen Ort, an dem Rotbuchen wachsen.
Hohenbuckos Dorfkirche besteht aus querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite und Schiff mit geradem Ostabschluss. Die halbrunde Apsis aus Backstein ist nur eine neoromanische Zutat der Jahre 1914/15 und dient als Sakristei. Lagen großer einfach gespaltener Feldsteine im Wechsel mit kleinteiligen Zwicklagen bilden das Mauerwerk des Schiffs, während das des Turms unregelmäßiger wirkt. Ab ca. 2 Meter Höhe wird es auch zunehmend kleinteiliger bzw. handelt es sich beim Glockengeschoss, soweit es sich durch den abbröckelnden Putz beurteilen lässt, um Mischmauerwerk aus Feldsteinen und Ziegeln.

Sämtliche Fenster wurden barock verändert. Am Schiff erfolgte der Zugang ursprünglich über Priesterpforte und Gemeindeportal. Beide Öffnungen haben Laibungen aus Raseneisenstein. Das Gemeindeportal ist vermauert, die Priesterpforte offen aber leicht verändert. Ebenfalls auf der Südseite liegt eine Turmpforte mit Backsteinlaibung. Hier findet sich eine große Anzahl kleiner halbkugeliger Schälchen in den Ziegeln. Bei diesem nicht selten zu beobachtenden Phänomen geht man davon aus, dass die Gläubigen den durch Herausbohren gewonnen Staub eine heilende oder schützende Wirkung zuschrieben.
Die Innenausstattung des flach gedeckten Schiffs stammt vorwiegend aus dem 18. Jahrhundert. Hervorzuheben sind die leider beschädigten, auf einer Bank sitzenden, Schnitzfiguren einer Pieta aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts sowie zwei Prozessionstangen mit Leuchterengeln vom Beginn des 16. Jahrhunderts.
Ausgehend von der Mauerwerksqualität dürfte das Kirchenschiff kaum vor Ende des 13. Jahrhunderts errichtet worden sein. Dem folgte eine gewisse Zeit später der untere Bereich des Turms und erst im späten Mittelalter der obere Part mit seinem starken Anteil an Backsteinmauerwerk. Um das Jahr 1700 wurden die Öffnungen verändert und der Innenraum mehr oder weniger in seiner jetzigen Form gestaltet.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

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