Hindenburg

Landkreis Uckermark

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Südseite des Schiffs mit Gemeindeportal und zugesetztem Fenster links darüber

Markgraf Ludwig der Älter verpfändet Hindenburch im Jahr 1333 an einen Friedrich von Vincelberg für 300 Silbermark. Laut Landbuch von 1375 verfügt das Dorf über 46 Hufen. Bei seinem Namen handelt es sich um eine Übertragung vom Nordrhein-Westfälischen Hinnenburg.
Die Dorfkirche besteht aus querrechteckigem Westturm, Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss. Im Westen erhebt sich ein verbretterter quadratischer Dachturm mit Spitzdach. Turm und Schiff wurden aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet. Dies ist beim wohl zu Anfang des 20. Jahrhundert – warum auch immer – verputzten Chor unklar. Schiff und Turm umzieht ein gefaster Sockel. Fugenputz lässt sich noch im Westen und Norden beobachten. Alle seitlichen Fenster wurden vergrößert. Auf der Nord- und Südseite sind noch die Reste vermauerter Ursprungsfenster. Im Originalzustand sollen sich die beiden Fenster des Ostabschlusses befinden. Stimmt dies, wäre es einer der seltenen Fälle, wo hier nur 2 Fenster statt der typischen Dreifenstergruppe anzutreffen sind. Nach Form und Größe könnte es zutreffen, lässt sich aber durch den Putz nicht abschließend beurteilen.

Von den mittelalterlichen Zugängen existieren noch der im Westen und das Gemeindeportal auf der Südseite des Schiffs.
Im Innern wurde die spitzbogige Verbindung zwischen Turm und Schiff vermauert. An der Ostwand des Chors befindet sich eine spitz schließende Sakramentsnische.
Ausgehend vom Grundriss und vom regelmäßigen Feldsteinmauerwerk dürfte die Hindenburger Dorfkirche am Ende des 13. oder zu Beginn des 14. Jahrhunderts entstanden sein. Unklar sind einige Beobachtungen am Chor. Dieser besitzt im Gegensatz zu Schiff und Turm keinen umlaufenden Sockel und nur eine Zweifenstergruppe. Andererseits aber im Innern eine Sakramentsnische, die seine Errichtung mit Sicherheit ins Mittelalter verlegt. Durch den Putz kann das Mauerwerk nicht bestimmt werden. So ist es nicht unmöglich, dass dieses Bauglied später angefügt wurde um einen einfachen Rechtecksaal zu erweitern.
Der heutige Turmaufsatz stammt aus dem Jahr 1769. Zwischen 1992 und 95 wurde die Kirche restauriert.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.2. Kreis Templin. 1937. Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

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