Herzfelde (Barnim)

Landkreis Märkisch-Oderland

Dorfkirche Herzfelde von Südosten
Dorfkirche Herzfelde von Südosten

Laut Landbuch von 1375 verfügt Herzfelde zu dieser Zeit über 70 Hufen. Vier von diesen gehörten dem Pfarrer und eine der Kirche. Damit war das Dorf überdurchschnittlich groß, was sich auch in den Ausmaßen seiner Kirche spiegelt. Allerdings gingen die Zeitläufte nach dem Ende askanischer Herrschaft auch nicht spurlos an Herzfelde vorbei. 1450 wurden nur noch 24 Hufen bewirtschaftet; der Rest lag wüst.

Die große Kirche mit ihrem ungewöhnlich hohen Turm gehört zu den Anlagen des vollständigen Typs, bestehend aus Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis. Ihr Mauerwerk besteht aus regelmäßigen Feldsteinquadern. Das gesamte imposante Bauwerk scheint in einem Zug errichtet worden zu sein. Darauf weisen die vollkommen einheitliche Ausführung der Mauern an allen Teilen und die spitzbogigen Schallöffnungen des Turms. Der Ort war groß genug und besaß so die wirtschaftliche Potenz für eine derartige Unternehmung.
Problemlos lässt sich die Kirche ins 13. Jahrhundert datieren. Später wurden allerdings die Fenster verändert und auch die Priesterpforte an der Südseite des Chors auffallend grob zugesetzt.
Im Innern wölbt sich über der Apsis eine Halbkuppel und ein Kreuzgratgewölbe über dem Chor. Beides dürfte aus der Zeit der Erbauung stammen. Ebenso vielleicht auch die Kalksteintaufe. Nachreformatorisch ist eine Glocke mit Aufschrift aus dem Jahr 1564. An der Chornordwand findet sich noch ein mittelalterliches Steinkreuz. Vielleicht ein Sühnekreuz, dass früher im Freien stand.

nach:

Friske 2001

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …