Heinersdorf (Teltow-Fläming)

Landkreis Teltow-Fläming

Hinter modernem Glockenturm und Gedenktafel erinnert ein großer Trümmerhauben an die mittelalterliche Kirche
Hinter modernem Glockenturm und Gedenktafel erinnert ein großer Trümmerhauben an die mittelalterliche Kirche

Markgraf Herrmann verschreibt 1299 dem Brandenburger Bischof 2 Hufen im Dorf Hinrichstorp. 1375 gehört der Ort dann komplett dem Bistum. Das Landbuch verzeichnet zu der Zeit 49 Hufen, von denen 2 die Pfarrstelle versorgen. Es gibt 4 Kossäten und einen Krug. Der Name kommt in Deutschland häufig vor und dürfte sich meist auf den Lokator bzw. Gründer, einen Mann namens Heinrich, beziehen.
Heinersdorfs Kirche teilt ihr trauriges Schicksal mit dem einer ganzen Reihe von Gotteshäusern in Brandenburg. Sie wurde Opfer des letzten Krieges, von dem auch ein Gemeinschaftsgrab für noch im April 1945 gefallene Wehrmachtssoldaten in der Nachbarschaft des sich hoch auftürmenden Trümmerhügels zeugt.
Ein Bombentreffer zerstörte am 1. September 1943 Chor und Schiff fast vollständig. 1956 dann wurde der Turm wegen Baufälligkeit gesprengt. Das keine neue Kirche errichtet wurde, dürfte ganz den Intentionen der herrschenden SED entsprochen haben. Zwei der damals geretteten Glocken, die 3. des typischen mittelalterlichen Läutwerks, war schon im 1. Weltkrieg eingeschmolzen worden, schlagen heute im nahe gelegenen Diedersdorf. Zusammen mit einer Erinnerungstafel erinnert seit 2005 ein moderner Glockenturm an das damalige Geschehen.
Querrechteckiger Westturm in Schiffsbreite, Schiff und eingezogener Chor mit geradem Ostabschluss prägten vor der Zerstörung das Bild der Kirche. Die einzelnen Bauglieder waren aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet. Im Westen bildete ein zweistufiges Rundbogenportal einen repräsentativen Zugang. Das Glockengeschoss des Turms, so zeigte ein kleiner erkennbarer Absatz und großteiligeres Mauerwerk musste in einer etwas späteren Bauphase hinzu gekommen sein. Nach Grundriss und Mauerwerksqualität gehört die Kirche jedoch sicher ins 13. Jahrhundert. Die Fenster und das Schiff wurden neuzeitlich vergrößert.

nach:

Kunstdenkmäler des Kreises Teltow. Berlin 1941
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …