Heinersdorf (Berlin)

Berlin

Verborgen in der Vorstadtlandschaft: Die Dorfkirche von Heinersdorf
Verborgen in der Vorstadtlandschaft: Die Dorfkirche von Heinersdorf

Erstmals erscheint der Ort unter dem Namen Hinrichstorppe – Dorf eines Heinrich, wohl der Lokator – als er 1319 in den Besitz des Heilig-Geist-Spitals von Berlin gelangt. Es ist nur ein kleines Gemeinwesen. Laut Landbuch von 1375 gehören zu ihm 36 Hufen, davon 4 Pfarrhufen.
Heute ist das mittelalterliche Erscheinungsbild seiner Kirche scheinbar genau so verschwunden wie das vormalige Dorf. Erkennbar ist noch der Rechtecksaal aus regelmäßigen Feldsteinquadern, eine Merkmalskombination die eine Datierung ins 13. oder frühe 14. Jahrhundert erlaubt. Sonst haben zahlreiche Umbauten im Laufe der Zeit das Gesicht des Bauwerks genau so verändert wie seine nähere Umgebung. Diese wirkt nur noch vorstädtisch und lässt den ehemaligen Dorfkern nicht einmal mehr erahnen.
Erwähnenswert ist der Backsteinanbau an der Südseite. Ihn schmückt im Inneren ein Netzgewölbe, ähnlich dem in der Berliner Spitalskapelle, was im vorliegenden Falle auch nicht verwundern dürfte. Ist doch zu vermuten, dass hier der gleiche Bauherr Auftraggeber war. Entstanden ist es um 1500. Das Bauglied diente nach seiner Errichtung wechselnden Zwecken. Seit 1935 nutzt man den Raum für Trauungen.
Drei Glocken haben sich erhalten, deren kleinste, verziert mit figürlichen Medaillons der Entstehungszeit des Bauwerks angehören dürfte. Die beiden anderen können auf 1513 und 1470 oder, da besteht keine Sicherheit, 1520 datiert werden.

nach:

Pomplun 1984
Friske 2001

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …