Hasenfelde

Landkreis Oder-Spree

Hasenfeldes Kirche von Südosten: Ältestes Bauglied ist der Chor
Hasenfeldes Kirche von Südosten: Ältestes Bauglied ist der Chor

Anno 1288 gibt Erzbischof Erich von Magdeburg dem Ritter Reinhard von Strelen (militi domino Reynordo dicto de Strele) das Dorf Hasenvelde zu Lehen. Der Name, einer der Wunschnamen der Kolonisationszeit, dürfte mit Feldern über die friedlich Hasen hoppeln die verschiedensten positiven Assoziationen geweckt haben.

Hasenfeldes Kirche besteht aus querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite, Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss. Allerdings dürfte ihre heutige Gestalt das Ergebnis sehr massiver Umbauten sein. Der Chor, hauptsächlich in den unteren Bereichen und der östlichste Teil des Schiffs zeigen das regelmäßige Feldsteinmauerwerk, wie es im 13. und noch zu Beginn des 14. Jahrhunderts üblich war. Die Seitenwände des Schiffs sind dann vollkommen unregelmäßig, sämtliche mittelalterlichen verschwunden. Auch die Fenster wurden korb- und stichbogig umgestaltet. Allerdings sind auf der Nordseite des Chors noch die Reste der Ursprungsfenster zu erkennen. Ebenfalls noch erkennbar ist die frühere Dreifenstergruppe im Osten. Ihr Mittelfenster wurde, wie so häufig, vermauert während man die äußeren Fenster ebenfalls neuzeitlich veränderte.
Eine Rekonstruktion des mittelalterlichen Baugeschehens ist sehr schwierig. Mit Sicherheit wurde der Chor, aber wohl auch der östlichste Teil des Schiffs, noch im 13. oder 14. Jahrhundert errichtet, das heutige Schiff jedoch erst im späten Mittelalter. Damit lässt sich kaum klären, wie das Schiff in der Zwischenzeit beschaffen war. Möglich ist natürlich auch eine ruinöse Phase, der dann der spätmittelalterliche Wiederaufbau folgte.
Wie auch immer, fanden weitere Veränderungen dann in der Zeit des Barock statt, als die Fenster vergrößert wurden. Aus dieser Zeit stammt auch die Innenausstattung. Weitere wesentliche Veränderungen erfolgten dann im Jahr 1901 als auch das heutige Turmoberteil entstand.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. IV, 1. Lebus. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …