Haselberg

Landkreis Märkisch-Oderland

Auf einem Hügel über dem Dorf: Die kleine Kirche von Haselberg
Auf einem Hügel über dem Dorf: Die kleine Kirche von Haselberg

Haselbergs kleine Kirche erhebt sich auf einem Hügel östlich des Dorfes. Erstmals erscheint der Ort 1375 im Landbuch, da gehören ihm 70 Hufen. Das ist viel und steht deutlich im Gegensatz zur geringen Größe des Gotteshauses, einem einfachen Rechtecksaal, dessen Turm erst in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Allerdings ist die benachbarte Kirche in Wollenberg, laut Landbuch immerhin 64 Hufen, auch nur ein einfacher Saalbau mit fast identische Maßen.

Zwar besteht das Mauerwerk aus Lagen regelmäßiger Feldsteinquader, doch sind die Fugen stark mit Ziegelbruch durchsetzt. Es scheint fast, als hätte hier irgendwann ein Wiederaufbau stattgefunden. Und tatsächlich wird berichtet, dass die Kirche am Johannestag des Jahres 1633 vollständig zerstört worden wäre. Am sorgfältigsten wirkt die Ausführung auf der Südseite, dort wo sich auch ein zugesetztes Spitzbogenportal befindet. Sie wendet sich auch heute zuerst dem vom Dorf kommenden Betrachter zu, ist somit Schauseite des Gebäudes. Damit ließe sich der höhere Aufwand vielleicht erklären. Der Ostabschluss besaß eine Dreifenstergruppe, deren äußere Fenster, wie die der beiden Längsseiten, verändert wurden, während man das Mittlere zusetzte.
Alle genannten Merkmale deuten auf eine Errichtung der Kirche im 13. oder frühen 14. Jahrhundert. Kirchen von so bescheidenem Grundriss und Maßen stellen in der näheren Umgebung, bei verschiedener Hufenzahl, die aber nur für die Zeit gut ein Jahrhundert nach der Erbauung bekannt ist, keine Seltenheit dar. Dazu gehören neben dem schon erwähnten Wollenberg auch die Bauten in Möglin und Frankenfelde.

nach:

Friske 2001

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …