Groß Schacksdorf

Landkreis Spree-Neiße

1346 wird Czechstorff erstmals erwähnt. Im Jahr 1517 findet sich die Schreibweise Tschachsdorf . Amtliche Bezeichnung bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts war dann Tzschachsdorf. Den Nazis allerdings ist das zu slawisch und so kommt 1937 die Umbenennung in Schacksdorf. Der Zusatz „Groß“ dient zur Unterscheidung von einem gleichnamigen Ort östlich der Oder. Der Name leitet sich, womit die Braunen Herren selbstverständlich recht hatten, aus dem Slawischen ab, wo er die Siedlung eines Tschech oder Tschach bezeichnet.

Die Groß Schacksdorfer Kirche vermittelt heute fast vollständig das Bild eines barocken Gotteshauses. Ein eingezogener Turm mit Schweifhaube und Laterne, polygonaler Chorschluss, Südanbau und natürlich der vollständige Verputz würden dafür sprechen. Allerdings trifft man im Süden auf einen spitzbogigen Zugang – allerdings mit verputztem Gewände.
Tatsächlich verbirgt sich unter dem Putz eine spätgotische Feldsteinkirche mit 5/8-Chorschluss. Der Westturm kam erst 1719/21, der Logenanbau im Süden 1740 dazu; beide Bauglieder dabei in Backstein.
Die ursprüngliche Ausstattung aus dem 17. und 18. Jahrhundert ging leider im letzten Krieg verloren. Die heutige stammt aus der Dorfkirche von Weissagk, die 1987 dem Braunkohlentagebau weichen musste. Die kleine Marienfigur mit Kind aus dem späten 15. Jahrhundert befand sich früher in der Grießener Dorfkirche.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 5.6. Kreis Sorau und Stadt Forst. Bearbeitet von Hans Erich Kubach und Joachim Seeger. Berlin 1939.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

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