Groß Machnow

Landkreis Teltow-Fläming

Dorfkirche Groß Machnow von Südosten
Dorfkirche Groß Machnow von Südosten

Erst spät taucht das Dorf als Magna Machenow 1375 im Landbuch auf. Dabei ist es mit stolzen 80 Hufen, von denen 3 zur Pfarre gehören, 33 Kossäten, 2 Krügen und 2 Windmühlen kaum schlechter ausgestattet als manches Landstädtchen seiner Zeit. Der Name leitet sich aus dem Slawischen ab, wo er so viel wie „Ort wo Moos wächst“ bedeutet.

 

Ein wenig erkennt man Machnows frühere Größe in seiner Kirche wieder. Es ist eine Anlage vom sogenannten vollständigen Typ, bestehend aus querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite, Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis. Das Mauerwerk besteht aus regelmäßigen Feldsteinquadern. Ab Traufhöhe des Schiffs verändert sich die Qualität des Mauerwerks beim Turm und statt in Feldstein sind hier die Kanten in Backstein ausgeführt. Der Grundriss der Anlage ist typisch spätromanisch und gehört wie das qualitätsvolle Mauerwerk ins 13. Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammt auch das repräsentative Dreistufenportal im Westen – das Fenster darüber ist eine Geschmacksverirrung des frühen 19. Jahrhundert – das zugesetzte Portal auf der Südseite und ein vermauertes Fenster im Scheitel der Apsis.

Grundriss-blau     ursprüngliche Bausubstanz
Grundriss-gelb     spätere Veränderungen
     Veränderungen der jüngerer Zeit

Grundriss Dorfkirche Groß Machnow
Umzeichnung nach: Kunstdenkmäler des Kreises Teltow, 1941

Im späten Mittelalter wurde der Turm erhöht. Dabei ersetzte man möglicherweise ein früheres Obergeschoss aus Fachwerk. Im Barock folgte der Anbau der zweistöckigen Patronatsloge an der Südseite des Chors und die Vergrößerung der Fenster.
Aus dieser Zeit, dem 17. und 18. Jahrhundert, stammt auch der größte Teil der Innenausstattung. Dort verbindet ein hoher Spitzbogen das Turmuntergeschoss mit dem Schiff während der Triumphbogen entfernt wurde. Von 1964-66 und Ende der 80er Jahre fanden Restaurationsarbeiten statt.

nach:

Kunstdenkmäler des Kreises Teltow. Berlin 1941
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Fischer 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …