Landkreis Dahme-Spreewald
Erstmals erwähnt wird das Dorf 1346 als Leyn, 1387 als Lyne. Zur Unterscheidung vom gleichnamigen Cleynen Line (1423) findet sich 1439 dann die Schreibung Grosse Lyna. Der aus dem Slawischen stammende Name bezieht sich wohl auf die Lage an einem See, in dem Schleie vorkommen.
Auf den ersten Blick würde man die auf dem Friedhof gelegene Kirche für einen Barockbau halten. Im Westen trifft man auf einen eingezogenen, quadratischen Turm mit Pyramidendach und verbretterter Laterne. Dem folgt das Schiff mit Anbauten im Norden, Süden und Osten. Alle Bauglieder sind verputzt und zeigen typische Merkmale barocker Architektur wie Ecklisenen. Gotische Formen finden sich lediglich bei den gekuppelten Schallöffnungen des Turms mit ihren Ziegelgewänden. Doch der Putz bröckelt an einigen Stellen ab und gibt den Blick bei Turm und Schiff auf ein unregelmäßiges kleinteiliges mit Raseneisenstein und Backsteinbruch durchsetztes Mauerwerk frei.
Tatsächlich gehören Turm und Schiff zu einem Bau des späten Mittelalters, wohl des 15. Jahrhunderts. Doch erst in den Jahren 1906-10 fand ein umfassender neobarocker Umbau durch den Berliner Architekten Blaue statt. Zu dieser Zeit wurden auch die 3 Anbauten angefügt. Möglich ist, dass die baufällig gewordene Kirche schon vorher echte barocke Veränderungen, vielleicht an Fenstern und Portalen, erlebt hat, die Blaue nur aufgriff und weiterführte.
Erwähnenswert im Innern, dessen Ausstattung hauptsächlich aus dem 17. Jahrhundert stammt, sind Teile eines spätmittelalterlichen Schnitzaltars aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts, die in eine barocke Altarretabel integriert wurden. Unter anderen finden sich eine Beweinung Christi, Prozessionsszenen und die Darstellung des Abendmahls.
nach:
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005