Gräben

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Dorfkirche Boecke in ihrer heutigen Gestalt von Süden
Dorfkirche Boecke in ihrer heutigen Gestalt von Süden

Erstmals Erwähnung findet das Dorf als Groben im Landbuch von 1375. Da scheint es nicht sonderlich groß gewesen zu sein. Nur 30 Hufen sind verzeichnet. Der Name kann sich sowohl aus dem polabischen Grob’n (Grab, Graben, Damm) als auch von der altmärkischen Familie von der Gröben ableiten.
Heute ist die Dorfkirche ein langgestreckter Rechtecksaal mit angefügtem schiffsbreitem Westturm. Dieser verjüngt sich oberhalb der Traufhöhe.
Der untere Teil des Schiffs und des Turms besteht aus relativ lagigem, zum Teil gequaderten Feldsteinmauerwerk. Unregelmäßig wird der obere Turmteil, dessen eingezogene Geschosse oberhalb der Traufe in Fachwerk-Backstein ausgeführt sind. Unregelmäßig ist auch das Mauerwerk im östlichen Teil des Schiffs, wobei hier auch gequaderte Feldstein, wohl sekundär, verbaut wurden. Bei insgesamt hohem Anteil von Ausbesserungen in Backstein findet sich dort auch von Dachziegeln stammender Bruch.

Auf ein zugesetztes Feldsteinportal mit Spitzbogenabschluss trifft man auf der Nordseite. Ebenfalls spitzbogig, wenn auch verändert, ist ein Portal im Süden. Sämtliche Fenster wurden vergrößert. Es finden sich auf beiden Seiten noch zugesetzte Fenster sowohl aus der mittelalterlichen als auch der barocken Bauphase.
So kann man annehmen, dass der Bau am Ende des 13. oder zu Beginn des 14. Jahrhunderts seinen Anfang als Anlage aus Schiff und eingezogenem Chor nahm. Etwas später, darauf weisen deutliche Baunähte, wurde im Westen der Turm angefügt.
Umfassende Veränderungen brachte das 18. Jahrhundert. Im Turm ist ein Backstein mit der Jahreszahl 1716 vermauert. Zu dieser Zeit wurden wohl auch die Fenster vergrößert und das Bauwerk nach Osten verlängert, wobei dann der eingezogene Chor verschwunden, ein Teil seiner Steine aber wieder verwendet worden wäre.
Starke Brandschäden im Jahr 1846 erzwangen den vollständigen Neuaufbau des Turms ab Traufhöhe. Letzmalig wurde er, wie die Zahl auf der Wetterfahne bestätigt, 1998 renoviert.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …