Landkreis Ostprignitz-Ruppin
Indirekt erscheint das Dorf erstmals 1360 im Namen eines Johannis Gotberch, direkt dann 1478 als Gotberge. Im vorliegenden Fall wurde, sicher durch Siedler von dort, der Name des in Sachsen-Anhalt liegenden Geestgottbergs, heute Kreis Stendal, nach Brandenburg übertragen.
Klar gliedert sich Gottbergs Kirche in querrechteckigen Westturm, Schiff und eingezogenen Chor mit geradem Ostabschluss. Auffällig ist dabei besonders das Mauerwerk. Der untere Teil des Turms bis in Traufhöhe des Schiffs und der westliche Teil des Schiffs zeigen das relativ regelmäßige Quadermauerwerk der frühen Gotik im 13. Jahrhundert. Deutlich erkennbar zeichnet sich auf der Südseite des Schiffs, im östlichen Bereich eine Baunaht ab. Nach dieser nimmt die Qualität des Feldsteinmauerwerks zu und setzt sich so auch am Chor fort. Das Gegenteil tritt am Turm auf. Über der Traufhöhe des Schiffs zeigt sich hier bis zum Giebel des querliegenden Satteldachs eine sehr unregelmäßige Bauweise. Die Kanten bestehen aus Backstein wie auch die Laibungen der gekuppelten Schallöffnungen, die Rahmen der Staffelblenden darüber und die Fialen des Giebels. Alle diese Merkmale sind typisch für das späte Mittelalter, in dem der Turm erhöht wurde und seine heutige Form bekam. Noch interessanter ist der Fall bei den Mauerwerksunterschieden an Schiff und Chor. Hier wurde im Zuge einer umfassenden Umgestaltung im Jahr 1902 der ursprünglich einfache Rechtecksaal nach Osten verlängert und der Chor hinzugefügt. Bei der Gelegenheit bekamen auch die Fenster der Längsseiten ihr neogotisches Outfit.
Im Innern stammen auch Teile der Innenausstattung vom Anfang des 20. Jahrhunderts, während die Orgelempore einer Inschrift zufolge 1733 wieder hergestellt wurde und wohl auch der Kanzelaltar in diese Zeit gehört.
nach:
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.