Gollwitz bei Warchau

Landkreis Potsdam-Mittelmark

gollwitz_nordost

Um 1400 wird Golwicz erstmals erwähnt. Der Name dürfte sich entweder vom slawischen Personennamen Gol ableiten oder einen Ort an unbewaldeter Stelle bezeichnen.
Die Gollwitzer Kirche ist ein Rechtecksaal mit eingezogenem Chor und halbrunder Apsis im Osten. Errichtet wurde sie auf einem hervortretenden, allerdings nur teilweise freiliegendem Sockel. Ihr Mauerwerk besteht aus Lagen regelmäßiger Feldsteinquader. Im Westen schmückt das Schiff ein kleiner quadratischer verbretterter Dachturm mit Spitzhelm.

Alle Fenster wurden teilweise rechteckig, teilweise stichbogig verändert. An der Chornordwand scheint sich noch ein Original erhalten zu haben. Da aber sämtliche Fenster mit Putzfaschen versehen wurden, lässt sich dies auch nicht mit Bestimmtheit sagen. Von den ehemals 3 Fenstern in der Apsis blieb nur das Mittlere. Die beiden anderen sind aber noch erkennbar.
Der Zugang erfolgte ursprünglich über 3 Rundbogenportale. Das im Westen ist heute nur noch Fenster, die Priesterpforte an der Südseite des Chors zugesetzt. Hier finden sich auch Spuren eines größeren Abschlussbogens. Scheinbar wurde diese Öffnung schon einmal verändert bevor man sie ganz aufgab. Erhalten blieb nur das Gemeindeportal am Schiff.
Im Inneren ist der Triumphbogen rundbogig was mit den Fenstern und Portalen korrespondiert. Die sonstige Ausstattung entstammt der Zeit um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert.
Nach Grundriss und Mauerwerksausführung sowie Form der erhaltenen Rundbogenabschlüsse kann man wohl von einer Errichtung noch in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts ausgehen. Alle wesentliche Veränderungen fanden dann um 1700 statt. Dabei wurde eine ursprünglich vorhandene Einwölbung der Apsis beseitigt und der Giebel darüber in Fachwerk neu errichtet. Um diese Zeit erfolgte möglicherweise auch die Veränderung der Fenster. Mag sein, dass dem ein Brand vorausging, der diese Arbeiten wie auch die Erneuerung der Innenausstattung erforderlich machte. Der kleine Dachturm scheint erst aus dem Jahr 1878 zu stammen.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

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