Gollmitz (Uckermark)

Landkreis Uckermark

Schiff und eingezogener Chor: Die Kirche in Gollmitz
Schiff und eingezogener Chor: Die Kirche in Gollmitz

Ein Mühlstein gelehnt an die Mauer des Ostabschlusses der Gollmitzer Dorfkirche ist dort kein Zufall. Verfügt der Ort doch noch heute über eine funktionierende Wassermühle. 1296 wird das erweiterte Straßendorf mit Gut erstmals als villa Golmyz erwähnt. Sein Name leitet sich aus dem Slawischen ab und bedeutet soviel wie Siedlung an einem Hügel. Laut Landbuch ist Gollmitz 1375 mit 54 Bauern- und 4 Pfarrhufen ein großes Dorf.

Die Kirche besteht aus Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss. Ein Turm ist nicht vorhanden. Während der Chor aus regelmäßigen Feldsteinquadern errichtet wurde, weist das Schiff ein deutlich unregelmäßigeres Mauerwerk auf. Die Dreifenstergruppe im Osten ist zwar teilweise barock verändert, aber noch gut erkennbar. Im Giebelbereich findet sich als zusätzlicher Schmuck noch eine Gruppe aus 3 Blendfenstern und ein kleiner Okulus darüber. An die Nordseite des Chors wurde eine verputzte Eingangshalle angebaut. Diese zeigt eine sehr schöne, altertümlich wirkende Holztür mit eisernen Beschlägen. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein zweistufiges Feldsteinportal noch in Funktion. Hier haben auch die ursprünglichen Fenster teilweise ihre Form bewahrt, wenn sie wohl auch, wie die Backsteinfassungen zeigen, nach unten verlängert wurden. Im Gegensatz dazu hat man die Fenster von Schiff und Chor auf der Nordseite vergrößert und mit Korbbogenabschlüssen versehen. Die Westseite ist völlig schmucklos, ihr Giebel verputzt.
Vieles deutet darauf hin, dass die Kirch ursprünglich ein einfacher Rechtecksaal aus dem 13. Jahrhundert war, der dann im 15. oder 16. Jahrhundert durch den Vorbau eines breiteren Bauglieds zum Chor wurde. Weitere Umbauten, wie die Vergrößerung der Fenster erfolgten in der Zeit des Barock. Noch späteren Datums ist die Eingangshalle auf der Nordseite.
Ende April 1945 erlitt der Bau schwere Kriegsschäden, die jedoch heute nicht mehr sichtbar sind.

nach:

Historisches Ortslexikon für Brandenburg. VIII. Uckermark 1986
Fischer 2005

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