Göritz

Landkreis Uckermark

Umgeben vom Friedhof: Das Göritzer Gotteshaus von Südosten
Umgeben vom Friedhof: Das Göritzer Gotteshaus von Südosten

Ein iohannes goriz wird 1346 erwähnt. Direkt erscheint Ghorytcz dann 1375. Der Name leitet sich aus dem Slawischen ab und beschreibt eine an einem Berg gelegene Siedlung.
Ein querrechteckiger, über Schiffsbreite ragender Westturm und das Schiff mit geradem Ostabschluss bilden die Göritzer Kirche. Das Bauwerk umzieht ein geschrägter Sockel, der auch die Sakristei im Nordosten mit einbezieht – deutlicher Hinweis darauf, dass dieses Bauglied zusammen gemeinsam mit den anderen Teilen entstand.

Das Mauerwerk besteht größtenteils aus sorgfältig bearbeiteten Feldsteinquadern. Allerdings weisen die oberen Partien Ausbesserungsspuren auf. Der Ostgiebel trifft man dagegen auf vollständig unregelmäßiges Mauerwerk. Das Gewände des Spitzbogenportals im Süden zeigt Abschleifungserscheinungen wie sie als Folge von Bränden zu beobachten sind und auch am gestuften Portal im Westen sowie dem dortige Mauerwerk finden sich Reparaturspuren. Völlig unbeschadet hat das Gotteshaus also nicht die Jahrhunderte überdauert.
Neben den schon erwähnten Portalen haben auch die Fenster mehr oder weniger ihre ursprüngliche Form bewahrt. Dies trifft sowohl für die Öffnungen an den Längsseiten des Schiffs wie auch die Dreifenstergruppe im Osten zu.
Im Innern waren Turm und Schiff ursprünglich durch 3 Spitzbogenöffnungen verbunden. Eine Situation, die sich auch in Hetzdorf, Lindenhagen, Schmölln und Schönfeld beobachten lässt.
Nach Grundriss und Mauerwerksausführung sowie Form der erhaltenen Fenster und Portale dürfte die Göritzer Kirche noch im 13. oder zu Beginn des 14. Jahrhunderts errichtet worden sein. Wesentliche Veränderungen fanden danach nicht statt. Der heutige Turmaufsatz, 1991 restauriert, stammt vom Ende des 17. Jahrhundert.
Den Friedhof, in dessen Mitte die Kirche liegt umzieht eine Feldsteinmauer mit Spitzbogentor wohl aus dem 15. Jahrhundert.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.1. Kreis Prenzlau. 1921.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005  

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