Giesendorf (Berlin)

Berlin

giesendorf_nordwest

Ein Ghiselbrechtstorpp wird 1299 erstmals erwähnt. 1527 ist daraus dann Gisentorff geworden. Der Ortsname geht auf den deutschen Namen Giselbrecht, vielleicht der des Lokators, zurück.
Giesendorfs Kirche ist ein einfacher Rechtecksaal. Zeigt er im Westen ein relativ regelmäßiges Quadermauerwerk mit vielen kleinteiligen Auszwickungen, so wird dieses nach einer deutlich sichtbaren Baunaht im Osten auffallend akkurater.

Von den mittelalterlichen Öffnungen haben sich im Norden noch zwei vermauerte schmale hochsitzende Spitzbogenfenster und auf der selben Seite das zweistufige Spitzbogenportal erhalten. Das Spitzbogenfenster mit Backsteingewände auf der Südseite könnte ebenfalls ein später umgestaltetes Original sein.
Die erhaltenen Fenster, das Portal sowie die Ausführung des Mauerwerks setzten den Bau ziemlich deutlich ins 13. Jahrhundert. Allerdings wurde er, wohl um die Wende zum 14. Jahrhundert, nach Westen erweitert. Ein bedeutender Umbau fand 1609 statt, als die Fenster stichbogig vergrößert wurden. Schwere Schäden erlitt das Bauwerk im letzten Krieg, als es bis auf die Umfassungsmauern herunter brannte. Dabei ging auch ein hölzerner Dachturm verloren, der beim Wiederaufbau 1955 durch den jetzigen einfachen Giebelreiter ersetzt wurde. 1975 stellt man nach Plänen des 18. Jahrhunderts die Sakristei im Norden wieder her.

nach:

Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.
Badstübner-Gröber, Bollé, Dehio, Gall, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Berlin. 2006.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …