Gantikow

Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Gantikows Dorfkirche im Mai 2016. Das Gotteshaus und der Friedhof wurden gründlich saniert
Gantikows Dorfkirche im Mai 2016. Das Gotteshaus und der Friedhof wurden gründlich saniert

1274 wird ein Johannes Ganttecowe erwähnt. 1340 erscheint das Dorf dann erstmals als Gantkow selbst in den Quellen. Als „Siedlung eines Mannes namens Gantek“ lässt sich der Name aus dem Slawischen ableiten.
Heute besteht die wuchtig wirkende Kirche aus Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts sollen Fundamentspuren eines Turms im Westen beobachtet worden sein. Dabei ist natürlich nicht gesichert, ob dieser auch ausgeführt wurde. Beide bestehende Bauglieder weisen zumindest im unteren Teil relativ regelmäßiges Feldsteinmauerwerk auf. Alle Fenster, wie auch das dreistufige Portal auf der Südseite des Schiffs, sind rundbogig, wobei die Gewände teilweise aus Backstein bestehen. Dies trifft auch auf die leicht gestaffelte Dreifenstergruppe im Osten zu. Ebenfalls ein Backsteingewände, aber spitzbogig, zeigt die Priesterpforte am Chor.

Die Bilder stammen noch aus dem Jahr 2010:

Nach Grundriss und Mauerwerksausführung gehört die Kirche ins 13., vielleicht auch frühe 14. Jahrhundert. Die Verwendung von Backstein bei Fenstern und Portalen ließe sich möglicherweise mit Verbindungen zu nahen Kyritzer Ziegeleien erklären, wo in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts das dortige Franziskanerkloster entstand, bei dem man in einer 2. Bauphase noch vor der Jahrhundertwende zum Backstein überging.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.2. Ostprignitz. 1907.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …