Landkreis Uckermark
Erstmals erscheint Falkenworde 1375 im Landbuch Kaiser Karl IV. Damals verfügt das Dorf über 53 Hufen. Begütert sind hier unter anderem die Greifenberg, Eickstedt und Zabelsdorf. 1498 geht Falkenwold dann an die von Arnim. Für den Namen findet sich kein heraldischer Bezug. Es scheint sich daher um einen der zeitbedingten Modenamen zu handeln.
Falkenwaldes Kirche liegt leicht erhöht, umgeben vom Friedhof. In dessen Feldsteinmauer finden sich zwei neuzeitliche Tore. Eins aus Backstein, das andere aus Feldstein. Querrechteckiger Westturm in Schiffbreite, Schiff und eingezogener Chor mit geradem Schluss bilden den Grundriss des Gotteshauses. Ein leicht vortretender ungefaster Sockel umzieht die aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichteten Bauglieder. Beim Turm zeigen sich zwei leichte horizontale Absätze, jedoch keine Unterschiede in der Mauerwerksqualität. Nur die Giebel des querliegenden Satteldachs bestehen aus unregelmäßigem Steinmaterial. Hier trifft man, ähnlich wie in Gramzow auf zwei Reihen gestaffelter Blenden, die ebenso backsteingefasst sind wie die Schallöffnungen des darunter liegenden Glockengeschosses. Das gemeinsame Ziegelformat beträgt 29×13-14×10,5 cm und liegt somit innerhalb der beim mittelalterlichen sogenannten Klosterformat auftretenden Spanne.
Auf der Südseite findet sich am Schiff ein zugesetztes Gemeindeportal mit Begleitbogen und Kämpfersteinen sowie am Chor die noch genutzte zweistufige große Priesterpforte. Ein weiteres vermauertes Portal befindet sich auf der Nordseite. Im Westen erfolgt der Zugang über ein dreistufiges Spitzbogenportal, auch mit Begleitbogen, dessen Abschluss teilweise mit Backstein ausgebessert wurde.
Alle seitlichen Fenster des Schiffs wurden neogotisch vergrößert und mit Backsteinlaibungen versehen. Wohl im Originalzustand erhalten haben sowohl die Fenster an den Seiten des Chors als auch die drei Lanzetten im Osten. Der Giebel darüber mit seinen beiden Blenden wurde erst um 1600 aufgemauert.
Im Innern, dessen Ausstattung hauptsächlich ins 18. Jahrhundert gehört, verbindet ein Spitzbogen Turm und Schiff. Die Sandsteintaufe, allerdings mit modernem Fuß, stammt aus dem 13. oder 14. Jahrhundert. Bei Restaurierungsarbeiten im Jahr 1970 wurden mehrere mittelalterliche Weihekreuze entdeckt.
Nach der Qualität der Mauerwerksausführung, dem Grundriss und der Form der noch im ursprünglichen Zustand erhaltenen Öffnungen kann man von einer Errichtung der Kirche wohl in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhundert ausgehen. Schallöffnungen und Blenden am Turm weisen ein mittelalterliches Ziegelformat auf so dass das jetzige Glockengeschoss zwar später als die darunter liegenden Teile, aber noch im Mittelalter entstand.
Wesentliche Umbauten erfolgten in den Jahren 1870/71. Davon betroffen waren die seitlichen Fenster wie auch die Gemeindeportale auf der Süd- und Nordseite des Schiffs.
nach:
Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.1. Kreis Prenzlau. 1921.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005