Falkenthal

Landkreis Oberhavel

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Blick von der Empore nach Osten ins Innere der Kirche: Die Einrichtung stammt aus dem 18. und 19. Jahrhundert

Erstmals erwähnt wird das Dorf 1270 in der Schreibweise Valkendale, 1299 dann Falckenthal – damals ein gängiger Modename bei Neugründungen. Eine heraldische Bedeutung, also ein Bezug auf eine mögliche Gründerfamilie, ist nicht bekannt. Umgeben vom ehemaligen Friedhof liegt die Kirche in der Ortsmitte auf dem Anger.

Ihr Grundriss ist einfach: Ein querrechteckiger Westturm in Schiffsbreite und ein Saal mit geradem Ostabschluss. Beide Bauglieder wurden aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet. Die Kanten sind aus Backstein. Über dem quer zur Längsachse der Kirche liegenden Satteldach des Turms erhebt sich ein teilweise verbretterter Fachwerkaufsatz mit Laterne. Im Westen erfolgt der Zugang über ein zweistufiges Backsteinportal. Im Süden liegt neben dem ursprünglichen, jetzt zugesetzten Gemeindeportal ein neuzeitlicher Eingang. Auf der Nordseite befindet sich ein im Kern mittelalterlicher Anbau mit Blendgiebel und Tonnengewölbe. Alle Fenster der Längsseiten sind neogotisch verändert und backsteingefasst. Dies trifft auch für die äußeren Fenster der ehemaligen Dreifenstergruppe der Ostwand zu, wobei das Mittlere zwar zugesetzt, in seiner ursprünglichen Form aber noch erkennbar ist. Der Giebel darüber zeigt eine gestaffelte Dreierblende mit ovalem Okulus darunter.
Mauerwerksausführung und Backsteinkanten deuten auf eine Errichtung des Bauwerks im 15. Jahrhundert. Zur gleichen Zeit dürfte die Sakristei im Norden entstanden sein.
Die entscheidenden Umbauten erfolgten dann im Jahr 1851, als die Fenster vergrößert und der neue Zugang im Süden angelegt wurde. Aus dem 18. und 19. Jahrhundert datiert die Inneneinrichtung.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. III, 2. Kreis Templin. 1937.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

 
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