Falkenhagen (Märkisch-Oderland)

Landkreis Märkisch-Oderland

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Unter den Dorfkirchen Brandenburgs ist die Falkenhagener ein Gigant. Das fällt sofort ins Auge und hat seine Gründe. Urkundlich erscheint das heutige Dorf erstmals 1313. Da geht es um die Burg Valkenhagen, gelegen auf einer Halbinsel im heute Burgsee genannten Gewässer, deren Reste noch in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zu sehen waren. Die Anlage schützte den im Mittelalter wichtigen Verkehrsweg von Fürstenwalde zum Bischofssitz Lebus und weiter nach Posen. 1321 wird Falkenhagen oppidum, also Marktort, genannt. Im Landbuch sind 100 Hufen verzeichnet. Das Städtchen gehört damals dem Ritter Johann von Wulkow (est Johannis de Wulkow militis).
Nach der Mitte des 17. Jahrhunderts verliert Falkenhagen rapide an Bedeutung – wie zuvor schon Lebus – und damit auch sein Stadtrecht und sinkt zum Dorf herab.

Allein die Kirche kündet noch von der einstigen Bedeutung des Ortes. Auffällig ist schon der Unterbau des querrechteckigen Westturms. Heute reicht er auf beiden Seiten weit über das Schiff hinaus. Ursprünglich lagen da die beiden Seitenschiffe der Basilika. Im Oberen Teil verjüngt sich der Turm, das Mauerwerk, wie der sonstige Bau aus regelmäßigen Feldsteinquadern, wird unregelmäßig. Hier wurde die Anlage im späten Mittelalter vervollständigt. Es wird angenommen, dass es sich vormals um Doppelturmanlage, wohl mit Fachwerktürmen, handelte. Über ein repräsentatives spitzbogiges Dreistufenportal erfolgte damals der Zugang im Westen
Auf beiden Längsseiten des Schiffs sind die zugesetzten Bögen, die sich zu den Seitenschiffen und von diesen auch zum Untergeschoss des Turms öffneten noch gut sichtbar. Auf der Nordseite wurde in einen dieser vermauerten Bögen ein Spitzbogenportal gesetzt, dass vermutlich vor dem Abriss der Seitenschiffe, der 1801 erfolgte, in dieses führte. Auch ist hier das Mauerwerk unregelmäßig, was nicht wundert. Im Innern waren die Kirchen verputzt und ausgemalt. Qualitätsvolles Mauerwerk verwandte man nur für die sichtbaren Außenflächen. So sieht man an den Schiffsseiten auch deutlich, wo früher die Dächer der Seitenschiffe ansetzten. Die Fenster des Obergadens sorgten für die hinreichende Beleuchtung des Kirchenraums. Sie sind noch vorhanden, wurden aber beim Umbau im 19. Jahrhundert leicht verändert.

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Grundriss-blau     ursprüngliche Bausubstanz
Grundriss-gelb     spätere Veränderungen

Grundriss Dorfkirche Falkenhagen
Umzeichnung nach: Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. IV, 1. Lebus. 1909., S. 45, Abb. 46

Der langgestreckte Chor liegt nicht ganz in der Flucht von Turm und Schiff. Er ist leicht nach Süden angewinkelt. Verändert wurde im späten Mittelalter die Dreifenstergruppe des Ostabschlusses. Man erweiterte das mittlere Fenster und versah es mit einem Stufengewände aus Backstein.
Im Innern sind Schiff und Chor flach gedeckt, der Triumphbogen ist spitzbogig. Hier wird die Größe der Kirche noch einmal sehr deutlich. An mehreren Stellen haben sich Reste von Wandmalereien erhalten.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. IV, 1. Lebus. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 

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