Eichwege

Landkreis Spree-Neiße

Barockes Turmoberteil, spätmittelalterliche Kirche: Ansicht von Südwesten
Barockes Turmoberteil, spätmittelalterliche Kirche: Ansicht von Südwesten

Ungewöhnlich spät, nämlich erst 1527, erscheint der Ort als Dubraucka in den schriftlichen Quellen. Der Name verweist auf einen kleinen Eichenwald, was sich wohl auf die Umgebung zur Gründungszeit beziehen dürfte. Den Nationalsozialisten war dies aber wohl entschieden zu wendisch und so wurde 1937 aus dem damaligen Dubraucke Eichwege, wobei wenigstens der Bezug zu den Eichen erhalten blieb. Heute ist das Dorf ein Ortsteil der Stadt Döbern.
Eichweges Gotteshaus ist ein einfacher Rechtecksaal mit eingezogenem Westturm. An der Nord- und Südseite trifft man auf neuzeitliche Backsteinanbauten. Der steinsichtig verputzte Turmunterbau zeigt unregelmäßiges Feldsteinmauerwerk über dem sich ein okotogonales Fachwerkoberteil erhebt. Unregelmäßig ist auch das Schiffsmauerwerk, wobei hier der Anteil an Raseneisenerz den des Feldsteins überwiegt.

Sämtliche Schiffsfenster wurden rundbogig verändert. Nur im Osten ist noch die vermauerte mittlere Öffnung der Dreifenstergruppe erkennbar. Sie scheint wohl einen gedrungenen Spitzbogen als Abschluss gehabt zu haben. An der Südseite des Turms befindet sich ein dreistufiges Rundbogenportal über dessen Gewände auf Grund des Verputztes nichts gesagt werden kann.
So bleibt für die Einschätzung des Alters hauptsächlich die Ausführung des Mauerwerks. Danach dürfte die Eichweger Kirche wohl erst im späten Mittelalter, sehr wahrscheinlich im 15. Jahrhundert errichtet worden sein. Etwas später folgte dann der Turmunterbau während das Backstein-Fachwerkoberteil in den Jahren 1791/92 entstand. Um diese Zeit könnten auch die Fenster vergrößert worden sein. Südvorhalle und nördliche Anbauten entstanden dann im 19. Jahrhundert.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

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