Dubro

Landkreis Elbe-Elster

Nach einem Brand im 19. Jahrhundert erneuert: Die Dorfkirche von Dubro
Nach einem Brand im 19. Jahrhundert erneuert: Die Dorfkirche von Dubro

Im Jahr 1346 wird Dubro erstmals, schon in heutiger Schreibweise, erwähnt. Der sich aus dem Slawischen ableitende Name verweist ähnlich wie bei Dübrichen und Dubrau auf einen Eichenwald.
Umgeben vom Friedhof liegt die Dubroer Kirche auf dem sich in Ost-West-Richtung erstreckenden Dorfanger. Es handelt sich um einen Rechtecksaal mit neuzeitlichem eingezogenem Turm im Westen und ebenfalls neuzeitlicher Eingangshalle im Südosten. Turm und Halle sind grau verputzt. Das äußere Feldsteinmauerwerk des Schiffs zeigt eine relativ regelmäßige Quaderung. Die oberen Bereiche sind stark ausgebessert, das Gesims in Backstein erneuert.

Sämtliche seitlichen Fenster wurden korb- und rundbogig vergrößert, haben Ziegelgewände und Putzfaschen. Auf der Südseite trifft man noch auf Spuren eines früheren, wohl rundbogigen, Gemeindeportals. Im Backstein seines rechten Gewändes lassen sich noch einige kleine Schälchen beobachten. Dieses Phänomen tritt an vielen mittelalterlichen Kirchen auf. Man nimmt an, dass die Gläubigen dem hier durch Bohren gewonnenen Staub eine magische oder heilende Wirkung zuschrieben.
Im Gegensatz zu den ursprünglichen seitlichen Fenstern und Portalen haben sich die Öffnungen der Dreifenstergruppe im Osten scheinbar unverändert erhalten. Die hohen und schmalen Lanzetten in ihren gestaffelten backsteingefassten Blenden vermitteln hier ein eindrucksvolles Bild gotischer Sakralarchitektur im ländlichen Raum.
Das regelmäßige Feldsteinmauerwerk spricht dafür, von einer Errichtung der Kirche noch im 13. Jahrhundert auszugehen. Dabei kann der einfache aber große Feldsteinsaal schon im späteren Mittelalter eine erste Umgestaltung erfahren haben. Diese betraf den Osten der dabei seine heutige repräsentative Form erhielt als wohl die dortigen Fenster ihre Backsteinrahmung bekamen. Im Wesentlichen wird das heutige Bild bestimmt durch den Wiederaufbau nach einem Brand im Jahr 1876. Damals blieben wohl nur die Umfassungsmauern stehen. Im Zuge dieser Arbeiten wurden Turm und Südhalle angefügt und die Fenster vergrößert.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …