Döllen

Landkreis Prignitz

Bis auf das Portal nur wenig verändert: Der Westturm
Bis auf das Portal nur wenig verändert: Der Westturm

Erstmals erwähnt wird das Dorf als dolne 1344. Ein Name, der sich aus dem Slawischen ableitet und einen im Tal gelegenen Ort bezeichnet. Genau über diesem erhebt sich die Kirche, gelegen auf einem Hügel, bestehend aus querrechteckigem Westturm und Schiff mit polygonaler Apsis. Der Turm mit querliegendem Satteldach ist oberhalb der Traufhöhe des Schiffs leicht eingezogen. Er und große Teile des sonstigen Baus bestehen aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk, auf dem sich teilweise Putzreste mit Fugenritzungen erhalten haben. Die oberen Partien des Schiffs dagegen sowie die Apsis wurden aus dem mosaikartigen Mauerwerk errichtet, wie es für das 19. Jahrhundert typisch und auch an sonstigen ländlichen Bauten zu beobachten ist.

Sein heutiges Aussehen verdankt das Bauwerk einem umfassenden Umbau im Stil der Neoromanik in den Jahren von 1864-1868. Dabei wurde im Osten die mehrseitige Apsis angefügt, alle ursprünglichen Fenster und Portale beseitigt und durch die heutigen Öffnungen mit ihren gestuften Backsteingewänden und Rundbogenabschlüssen ersetzt. Eine Ausnahme bildeten dabei nur die gekuppelten Schallöffnungen des Turms, die wohl im Original erhalten blieben. Gemeindeportal und Priesterpforte scheinen sich früher auf der Südseite befunden zu haben. Genau nämlich an den Stellen, wo diese Öffnungen zu vermuten sind, fehlt das ursprüngliche Mauerwerk und wurde großflächig durch neuzeitlichen Feldstein ersetzt. Auch den Innenraum gestaltete man in schinkelscher Tradition um.
Nach Grundriss und Mauerwerksausführung sowie den erhaltenen Schallöffnungen gehört Döllens Kirche ins späte Mittelalter und dürfte gegen Ende des 15. Jahrhunderts errichtet worden sein. Auch nach dem schon erwähnten neoromanischen Umbauten waren und sind weitere Restaurationsarbeiten nötig. In größerem Umfang fanden solche 1989 statt. Zur Zeit sind Teile des Daches schadhaft, an einigen Stellen dringt Wasser ein. So sind auch die engagierten Einwohner des Dorfes nicht verschont vom Kampf um die Mittel für notwendige Sanierungsmaßnahmen.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.2. Ostprignitz. 1907.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

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