Dobberzin

Landkreis Uckermark

Seit dem Mittelalter nur wenig verändert: Die Dobberziner Dorfkirche
Seit dem Mittelalter nur wenig verändert: Die Dobberziner Dorfkirche

Im Vertrag von Oderberg tritt Brandenburg 1354 einige Orte der Uckermark an Pommern ab. Unter diesen ist auch das Dorf Dobertyn, das so erstmals auf einer Urkunde erscheint. Der Name lässt sich aus dem Slawischen ableiten, wo er die Siedlung eines Mannes namens Dobroscha oder Dobrocha bezeichnet.

Die Kirche des nahe bei Angermünde liegenden Dorfes ist ein großer Rechtecksaal mit quadratischem verbrettertem Dachturm im Westen. Errichtet wurde sie vollständig aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk. Im Gegensatz zu vielen anderen Gotteshäusern scheint an ihr im Laufe der Zeit nur wenig durch Umbauten verändert worden zu sein. So dürften die großen Spitzbogenfenster der Längsseiten genau so aus der Bauzeit stammen, wie die Dreifenstergruppe der Ostseite. Eigentümlich sind dort die verschiedenen Öffnungen im Giebel darüber. Hier finden sich zwei größere, aber mit Backstein zugesetzte Spitzbogenfenster und zwei schmale Schlitzfenster mit dreieckigem Abschluss. Pendants dazu treten auch im Giebel der Westfront auf. Dieser wird dominiert durch das große zweistufige Feldsteinportal und dem darüber liegenden Okulus. Das wie abgewaschen erscheinenden Gewände des Portals bekam dieses ungewöhnliche Aussehen bei einem Brand. Bemerkenswert ist auch ein Quader mit Rautenmuster an der Südwestecke, eine Erscheinung, die sich in unserem Gebiet oft beobachten, aber nicht zufriedenstellend erklären lässt.
Auf der Nordseite sind die Spuren eines Anbaus, sicher der Sakristei, sowie ein großes zugesetztes Gemeindeportal mit Begleitbogen anzutreffen.
Die sorgfältige Ausführung des Mauerwerks spricht für eine Datierung des Baus in die 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Aus dem Jahr 1827 stammt der Dachturm. Die Innenausstattung geht vorwiegend auf das 17. Jahrhundert zurück, während sich, wohl vom Ende des 13. Jahrhundert noch der Fuß eines Taufsteins mit Reliefornamenten erhalten hat.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. III, 3. Kreis Angermünde. 1934.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.  

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …