Derwitz

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Blickfang Staffelgiebel: Die Derwitzer Kirche von Nordosten
Blickfang Staffelgiebel: Die Derwitzer Kirche von Nordosten

Im Jahr 1348 erscheint der Ort erstmals indirekt durch die Erwähnung eines Nicolai bodeker de Derwis, dann direkt 1371 als derwitz. Wenn es auch sicher erscheint, dass sich der Name aus dem Slawischen ableiten lässt, so ist die Bedeutung doch unklar.
Bei der Derwitzer Kirche handelt es sich um einen kleine Feldsteinsaal mit querrechteckigem schiffsbreitem Westturm. Beim Mauerwerk wechseln Lagen großer einfach gespaltener Steine mit kleinteiligen Zwischenlagen. Eine Variante, wie sie im späten Mittelalter oft anzutreffen ist, wobei im oberen Bereich des Turms, etwas ab Schiffstraufhöhe, das Mauerwerk völlig unregelmäßig wird.

Darüber erhebt sich ein eingezogenes verputztes Oberteil mit Spitzhelm. Alle Fenster und Zugänge wurden neuzeitlich verändert. Das trifft auch auf die Öffnungen des Ostgiebels zu. Der Blendschmuck im Giebel darüber, mit Ausnahme der Fialaufsätze, dürfte aber zum späten Mittelalter gehören.
Saal und Turmunterteil sind also wohl wie der Blendschmuck ins ausgehende Mittelalter zu datieren. Im 13. Jahrhundert wurden dann die Öffnungen stichbogig vergrößert. Aus dieser Zeit stammt auch die Innenausstattung. Wahrscheinlich zu Beginn des 19. Jahrhunderts bekam der Turm seine jetzige Gestalt sowie der Ostgiebel die Fialaufsätze, welche vielleicht Ältere baufällig gewordene ersetzten.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …