Landkreis Oder-Spree
Markgraf Ludwig der Römer tritt 1354 Demnitz und andere Dörfer sowie Fürstenwalde an den Bischof von Lebus ab. Das Dorf verfügte nach einer zeitgenössischen Quelle über 64 Hufen, von denen 4 dem Erhalt der Pfarrstelle dienten. Sein Name leitet sich von der Lage am heute Mühlenfließ genannten Bach Demnitz ab.
Die Kirche besteht aus, äußerlich nicht sichtbarem, querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite und Schiff mit geradem Ostabschluss. Im Westen erstreckt sich über die volle Breite des Bauwerks eine niedrige Vorhalle. Das Dach krönt ein holzverkleideter Turm mit Uhr und spitzer Haube. Im Nordosten wurde eine Patronatsloge angebaut, zu der eine nur einfach überdachte Außentreppe führt. Turm und Schiff bestehen aus unregelmäßigem stark mit Backsteinbruch durchsetztem Mauerwerk.
Die ursprünglichen Seitenfenster wurden vermauert, sind aber noch in Umrissen erkennbar. Dies trifft auch auf eine der Öffnungen im Osten zu. Allerdings wurde gerade hier durch den Logenanbau und die Errichtung des Giebels mit seinen hohen Blenden, was nach Ausweis der verwendeten Backsteine zeitgleich erfolgte, das Erscheinungsbild völlig verändert.
Auf der Südseite haben sich noch 2 backsteingefasste Spitzbogenportale erhalten. Das Westliche bildet den Zugang zum Turm während das andere vermauert wurde.
Tatsächlich war die Demnitzer Kirche ein eher bescheidenes Bauwerk des späten Mittelalters. Doch schon gegen Ende des 16. Jahrhunderts erfolgte eine umfassende Umgestaltung. Aus dieser Zeit stammen nicht nur Patronatsloge und Ostgiebel sondern auch die bis heute erhaltene Gestaltung des Innenraums. Jetzt entstand das zweijochige Kreuzgewölbe und erfolgte die Ausstattung mit den hölzernen Emporen im Osten und Süden. Ebenfalls zeitgleich ist der Altaraufsatz. Bei dieser Gelegenheit sei noch auf ein Weihekreuz an der Turmsüdwand hingewiesen.
Die letzte Umgestaltung des Gotteshauses erfolgte dann im Jahr 1909 als die Vorhalle im Westen angefügt und der jetzige Turm errichtet wurde.
nach:
Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. IV, 1. Lebus. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005