Deetz

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Anfang des 20. Jahrhunderts völlig umgebaut: Die Deetzer Dorfkirche
Anfang des 20. Jahrhunderts völlig umgebaut: Die Deetzer Dorfkirche

Schon 1193 erscheint das Dorf in den Schreibweisen detiz und deciz. 1197 ist daraus Detitz geworden, ein Name der sich aus dem Slawischen ableiten lässt und den Ort bezeichnet, an dem die Leute eines Det wohnen.
Von der mittelalterlichen Dorfkirche in Deetz ist nicht mehr allzu viel geblieben. Im Jahr 1911 wurde das Bauwerk vollkommen neoromanisch umgestaltet, bekam einen kreuzförmigen Grundriss und die halbrunde Apsis im Osten.

Fenster, Portal und die unteren Partien des Mauerwerks: Reste des spätgotischen Kirchenbaus
Fenster, Portal und die unteren Partien des Mauerwerks: Reste des spätgotischen Kirchenbaus

Ursprüngliche handelte es sich um einen Bau mit querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite und Schiff. Über die weitere Grundrissgestaltung lässt sich nichts mehr sagen. Geblieben sind nur die unteren Partien vom Turm und der Westteil des Schiffs. Hier zeigt sich das stark unregelmäßige Feldsteinmauerwerk des späten Mittelalters mit seinen großen, nur einfach gespaltenen Feldsteinen und kleinteiliger Auszwickung. Dazu kommen noch auf der Schiffssüdseite ein teilweise zugesetztes gestuftes Spitzbogenportal mit Backsteingewände und ein dazu passendes Fenster in der Turmsüdwand. Auch hierbei handelt es sich um typische Gestaltungselemente spätgotischen Kirchenbaus im ländlichen Raum.
Damit dürfte das Gotteshaus wohl im 15., wenn nicht gar erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts errichtet worden sein.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …