Dauer

Landkreis Uckermark

Im Osten noch erkennbar: Die Dreifenstergruppe und der Blendschmuck darüber
Im Osten noch erkennbar: Die Dreifenstergruppe und der Blendschmuck darüber

1351 erscheint der Ort erstmals indirekt durch die Erwähnung eines Thidericus de Doweren. Etwas später dann, 1375 im Landbuch, unter dem Namen Dower. Das Dorf verfügt damals über 60 Hufen, von denen 3 zur Kirche gehören. Bei seinem Namen handelt es sich um eine Übertragung aus den Niederlanden oder Brabant.
Dauers Kirche besteht aus querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite und Schiff mit geradem Ostabschluss. Schiff und Turm wurden aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet, der Unterbau des Turms aber zu großen Teilen, besonders im Westen und Süden fast komplett in Ziegelbauweise unter Verwendung von älterem Steinmaterial erneuert. Der Oberbau des Turms ist eingezogen, besteht aus barockem Backstein und war ursprünglich verputzt. Die Turmspitze wurde abgenommen und steht westlich der Kirche.

Alle Fenster sind rundbogig und mit Backsteingewänden vergrößert. Die ursprünglichen seitlichen Fenster lassen sich aber noch erkennen. Das trifft auch für die Öffnungen der komplett zugesetzten Dreifenstergruppe im Osten zu, über der sich im Giebel noch 2 Blenden mit Feldsteingewänden befanden. Von den mittelalterlichen Portalen ist keine Spur geblieben. Eins im Norden wurde, wie das im Westen, über welches heute der Zugang erfolgt barock verändert, später dann aber vermauert.
Grundriss und Mauerwerksausführung erlauben eine Datierung ins 13. oder beginnende 14. Jahrhundert. Im Laufe der Zeit scheint der Turm beträchtlichen Schaden genommen zu haben und teilweise eingestürzt zu sein. Spätestens bei Umbauten im Jahr 1738, als er sein barockes Oberteil erhielt, musste er dann wohl erneuert worden sein. Der abgenommene Helm stammt, wie die Wetterfahne zeigt, von 1785. Irgendwann in dieser Zeit wurden auch die Öffnungen verändert.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.1. Kreis Prenzlau. 1921.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005  

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …