Damitzow

Landkreis Uckermark

Grauer Rauhputz war typisch für viele Bauten in der DDR: Damitzows Dorfkirche von Süden
Grauer Rauhputz war typisch für viele Bauten in der DDR: Damitzows Dorfkirche von Süden

1248 verleiht Herzog Barnim I. das Dorf an die Walkenrieder Zisterzienser in Thüringen. Laut Fischer erscheint Damesowe 1257 erstmals in den schriftlichen Quellen. Im Jahr 1291 geht es dann an das Jungfrauenkloster in Stettin. Der aus dem Slawischen kommende Name bezieht sich auf einen Mann namens Domesch. Vielleicht hat sich so der Gründer der Siedlung verewigt.

Damitzows Kirche liegt erhöht auf dem ehemaligen, von einer Feldsteinmauer umgebenen Friedhof. Eingezogener Westturm und einfacher Rechtecksaal bilden den Grundriss. Hässlicher grauer Rauhputz, typisch für viele Bauten in der DDR, überzieht Turm und Schiff, beginnt allerdings an einigen Stellen abzufallen. So lässt sich sowohl das neuzeitliche Backsteinmauerwerk des Turms wie auch, an der Südwestecke des Saals ein scheinbar regelmäßiges Feldsteinmauerwerk beobachten. Zwar wurden alle Fenster stichbogig vergrößert, doch ließ man, wohl bei der letzten Renovierung, das spitzbogige Quadergewände des früheren gotischen Südportals frei. Heute erfolgt der Zugang über den Turm durch das Portal im Westen. Über diesem ist das Wappen der Stifterfamilie angebracht. Im Ostgiebel erkennt man noch die Umrisse dreier kleiner gestaffelter Spitzbogenblenden und den eines ebenfalls kleinen Kreisfensters darüber. Sehr wahrscheinlich wiederholen diese Blenden nur die Form der früheren Dreifenstergruppe an deren Stelle die beiden großen neuzeitlichen Öffnungen getreten sind.
Interessant an der Inneneinrichtung ist einmal auf dem Altar ein Kruzifix vom Beginn des 16. Jahrhunderts, ursprünglich aus der Rosower Kirche, sowie 2 Grabsteine mit den Ritzzeichnungen weiblicher Angehöriger der Familie von Rehberg.
Geht man von dem an der Südwestecke freiliegenden Mauerwerk sowie der Gestaltung des Südportals aus, so dürfte es sich im Kern um ein Bauwerk des späteren 13. Jahrhunderts handeln. Bekannt ist, dass Damitzow im Dreißigjährigen Krieg vollständig niedergebrannt wurde. Dabei dürfte auch die Kirche zur Ruine geworden sein. Ihren Turm erhielt sie beim Wiederaufbau um das Jahr 1694. Dabei wurden wohl auch auch die Fenster und Portale umgestaltet. Ein weiteres mal wurde der Bau 1945 schwer beschädigt um dann in den Jahren darauf sein heutiges Erscheinungsbild zu erhalten.

nach:

Hugo Lemke (Hrsg.), Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Stettin. Bd. II, Die Kreise Randow, Greifenhagen und Pyritz. 1901. Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

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