Dahnsdorf

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Auch die Schallöffnungen oben im Turm dürften noch aus dem 13. Jahrhundert stammen
Auch die Schallöffnungen oben im Turm dürften noch aus dem 13. Jahrhundert stammen

Danesdorp wird als Kirchdorf 1227 erstmals erwähnt. So ist es möglich, dass Teile seiner Kirche, worauf auch ein Dendrodatum deutet, schon zu dieser Zeit fertig gestellt und in Nutzung waren. Ein Graf Baderich schenkte 1229 den Ort dem Deutschen Ritterorden, in dessen Besitz er bis 1777 verblieb. Teile der mittelalterlichen Ordenskomturei verbergen sich heute hinter der barocken Fassade des Herrenhauses südlich der Kirche.

Deren wuchtiger Bau ist mit querrechteckigem Turm in Schiffsbreite, Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis eine Anlage des vollständigen Typs. Wie bei vielen Kirchen wurde der Ostteil zuerst errichtet und – eine Besonderheit – wohl parallel dazu der Turm. Das Mauerwerk besteht aus regelmäßigen Feldsteinquadern, wobei Apsis und Chor sorgfältiger gemauert sind als Turm und Schiff. Auch nimmt die Qualität der Ausführung mit zunehmender Höhe ab.
Bauzeitliche Holzdeckenreste im Schiff liefern ein Dendrodatum. Da die Waldkante fehlt allerdings nur relativ ungenau um/nach 1235 +/-10 Jahre. Dies korrespondiert mit den baulichen und historischen Gegebenheiten, die einen Baubeginn für die Anlage um 1220 als möglich erscheinen lassen.
Äußerlich wurden nur die Fenster der Südseite im 19. Jahrhundert verändert, während die im Norden ihre originalen Feldsteingewände behielten. Im Inneren sind sowohl der Apsis- wie auch der Triumph- und der zugesetzte Verbindungsbogen zwischen Schiff und Turm rundbogig. Aus dem Mittelalter stammen der Altartisch aus Backstein und die achteckige Taufe. Der Altar selbst ist Barock.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …