Landkreis Oder-Spree
Domßdorff wird 1346 erstmals erwähnt. Die 1376 auftauchende Form Domasdorf gibt dann den deutlichen Hinweis auf die Namensherkunft: Es ist die mittelniederdeutsche Form von Thomas, vielleicht der Gründer des Orts.
Die Kirche bestand ursprünglich aus querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite und Schiff mit geradem Ostabschluss. Vom Turm sind allerdings nur die Maueransätze geblieben. Er wurde beim Wiederaufbau des im Dreißigjährigen Krieg stark zerstörten Gotteshauses abgerissen. Die Außenwände des Schiffs vor einigen Jahren frisch steinsichtig verputzt. Auf älteren Aufnahmen sieht man noch ein relativ lagiges, in den oberen Partien zunehmend unregelmäßig werdendes Feldsteinmauerwerk, in dem sich aber auch sorgfältig bearbeitete Quader befunden haben sollen. Unregelmäßig und auffallend großteilig erscheinen die erhaltenen Reste eines einst tonnengewölbten Sakristeianbaus auf der Nordseite.
Als Ersatz für den verlorenen massiven Turm krönt im Westen die Kirche ein kleiner Fachwerkturm mit Pyramidendach aus dem Jahr 1719.
Ihre seitlichen Fenster wurden neuzeitlich verändert. Dagegen behielten die 3 schmalen Lanzetten der Dreifenstergruppe im Osten ihre ursprüngliche Form. Dies gilt auch für Gemeindeportal und Priesterpforte auf der Südseite.
Die Datierung des Bauwerks stellt sich etwas schwierig dar. Portale und Dreifenstergruppe würden eine Errichtung noch im 13. Jahrhundert wahrscheinlich machen. Dagegen scheint aber das doch recht unregelmäßige Mauerwerk zu sprechen, wie es im Verlauf des 14. Jahrhunderts aufkam. Allerdings zeigen auch die sehr frühen Feldsteinkirchen des Flämings eine ähnliche Technik. Diese sind im Grundriss jedoch gewöhnlich vom sogenannten spätromanischen Typ mit halbrunder Apsis im Osten, während gerade Abschlüsse mit Dreifenstergruppe eher ein Merkmal der frühen Gotik auf dem Land sind. Dazu kommt die wohl kaum zu klärende Frage, in wieweit die Kirche im 17. Jahrhundert ein Trümmerhaufen war, aus dem sie dann wieder erstand. Es ist also sowohl eine Errichtung in der 2. Hälfte des 13. als auch in der 1. des 14. Jahrhunderts möglich. Zu den ältesten Kirchen Brandenburgs dürfte sie aber nicht unbedingt gehören.
nach:
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005