Crussow

Landkreis Uckermark

Vom barocken Turm ist nur das Unterteil geblieben
Vom barocken Turm ist nur das Unterteil geblieben

Zum ersten Mal erwähnt wird das Dorf im Jahr 1335. Sein Name leitet sich aus dem Slawischen ab und bedeutet so viel wie „Siedlung eines Mannes namens Krusch.“ Die scheint, wie in einer Reihe gleicher Fälle, auf die nicht zu unterschätzende Rolle der wendischen Bevölkerung, hier der Ukranen, beim mittelalterlichen Landesausbau zu deuten.

Crussows Kirche ist ein Rechtecksaal mit eingezogenem Chor und geradem Ostabschluss. Errichtet wurde der Bau wohl in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts aus Lagen regelmäßiger Feldsteinquader. Aus der Bauzeit stammen noch 3 spitzbogige Feldsteinportale, von denen 2 zugesetzt sind. Spitzbogig ist auch der Triumphbogen im Innern, der Schiff und Chor verbindet. An der Ostseite befindet sich die typische Dreifenstergruppe mit schmalen hohen Fenstern. Diese schließen, wie auch die der Längsseiten rundbogig ab.
Im Jahr 1730 bekam die Kirche eine barocken Westturm, der womöglich einen hölzernen Vorgänger ersetzte. Bei Restaurierungsarbeiten zwischen 1983 und 1988 wurde dessen Oberteil abgetragen und das Dach des Schiffs nach Westen verlängert. So entstand die etwas ungewöhnliche Optik des heutigen Gotteshauses. Ebenfalls aus den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts stammt die Innengestaltung.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. III, 3. Kreis Angermünde. 1934.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …