Chorin

Landkreis Barnim

chorin_suedwest

Erstmals erwähnt wird Chorin 1258, als das neugegründete Kloster Mariensee auf dem Pelitzwerder im Paarsteiner See mit diesem Dorf ausgestattet wird. 1273 ziehen die Zisterziensermönche an den heutigen, damals günstig am Verkehrsweg nach Stettin zwischen Eberswalde und Angermünde gelegenen, Platz und übernehmen den Namen des Orts. Dieser ist eindeutig slawischen Ursprungs und bezeichnet entweder die Siedlung eines Mannes namens Chora oder ein krankes/fischarmes Gewässer. Ob damit der spätere Klostersee gemeint war bleibt unklar.
Gut ein Jahrhundert später, 1375, verfügt Chorin laut Landbuch über 55 Hufen, von denen 4 zur Pfarre, 4 dem Schulzen und eine zur Kirche gehören. Es gibt 15 Kossätenstellen, von denen 11 besetzt sind und einen Krug.

Chorins Kirche ist ein einfacher Rechtecksaal mit verbrettertem Dachturm. Errichtet wurde er aus relativ regelmäßigem Feldsteinmauerwerk. Auf der Nordseite befindet sich ein zugesetztes Spitzbogenportal. Ein solches bildet auch den Zugang im Westen. Das Rundbogenfenster darüber ist allerdings neuzeitlich wie die Spitzbogenabschlüsse in Backstein der drei Blenden darüber. Diese selbst könnten aber durchaus aus der Bauzeit stammen. Auf Grund der Mauerwerksausführung darf man die Kirche relativ sicher in die 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts datieren. Zeitlich schwer einschätzen lässt sich die Gestaltung der Ostwand samt Giebel. Spuren einer eigentlich zu erwartenden Dreifenstergruppe sind nicht zu finden. Die drei Blenden im Giebel wirken jedenfalls in ihrer Form sehr ungewöhnlich.
Bekannt sind größere Umbauten aus dem Jahr 1688. Da wurden die Seitenfenster stichbogig vergrößert. Auch die flache Balkendecke im Innern stammt aus diesem Jahr. Etwas zeitgleich ist die hölzerne Altarwand. Aus der Mitte des 15. Jahrhunderts hat sich ein Kruzifixus erhalten, das wohl nach der Säkularisation des Klosters im 16. Jahrhundert in die Dorfkirche kam.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. III, 3. Kreis Angermünde. 1934.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.  

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